Traditionell wird ein Richtfest, oder wie man hierzulande sagt, Hebweihfeier, bei der Fertigstellung des Dachstuhls gefeiert. Doch Patrick Zeitler, Geschäftsführer des Wiesseer Kommunalunternehmens (KU) und somit Bauherr des Mehrgenerationenhauses, dürfte froh gewesen sein, dass man nach dem förmlichen Akt des Trinkspruchs mit einem Dach über dem Kopf trocken weiterfeiern konnte.
Denn das Gebäude mit 14 Wohnungen, das bereits zwei Jahre nach Gründung des KU im Rohbau steht, sei für Wiessee ein ganz besonderes Wohnprojekt. Es sei vor allem für einkommensschwächere Haushalte gedacht. Neben zehn Mietwohnungen für Alleinstehende und Paare sind auch vier größere Wohnungen für Familien entstanden.
Große Nachfrage
Zur Unterstützung der Hausgemeinschaft gibt es auch einen Gemeinschaftsraum und ein Gästeappartement. Alle Wohnungen sind barrierefrei und mit Aufzug erreichbar. Die Bauarbeiten würden so zügig verlaufen, dass ein Bezug bereits im Mai nächsten Jahres möglich sei, so Zeitler. Die voraussichtliche Miete betrage 9,90 Euro pro Quadratmeter.
Angesichts der Miete gebe es inzwischen mehr Bewerber als Wohnraum vorhanden sei. „Mit den zukünftigen Mietern stehen wir bereits in Kontakt. Es gab auch schon zwei Veranstaltungen, bei denen man mit den Interessen im Dialog ist, wie wir gemeinschaftsorientiert die Wohnungen belegen“.
„Bezahlbarer Wohnraum wird möglich“
Bürgermeister Peter Höß (FWG) glaubt, „dass dies ein ganz wichtiger Schritt ist, um bei der Entwicklung des Wohnungsmarktes dagegenzuhalten, damit bezahlbarer Wohnraum möglich wird“. Die erhebliche Nachfrage nach diesen Wohnungen bestätige, „dass der eingeschlagene Weg richtig ist“. In die gleiche Kerbe schlug auch sein Vize Robert Huber (SPD) als Verwaltungsratsvorsitzender des KU:
Hier entstehen nicht nur für alte Mitbürger neue Wohnungen, sondern auch für junge Leute.
Gerade diese sollten günstigen Wohnraum bekommen, damit beispielsweise auch die Vereine nicht ausbluten. So könne man „die Bevölkerung von unten rauf wieder aktivieren“.
Das Investitionsvolumen des Neubauprojekts betrage rund 3,0 Millionen Euro, so Zeitler. Die Regierung von Oberbayern, die auch bei der Feier vertreten war, bewilligte rund 240.000 Euro an Zuschüssen sowie ein zinsverbilligtes Förderdarlehen von rund 1,6 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm des Innenministeriums, „damit einkommensschwächere Familien sich angemessenen Wohnraum leisten können“.
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