… sie haben welche gefunden. Insgesamt 17 Betriebe zeigen nun Alpinkompetenz und identifizieren sich mit der Philosophie des Deutschen Alpenvereins (DAV). Für einen Jahresbeitrag zwischen 30 und 200 Euro – je nach Bettenanzahl – die sich nun das „Bergsteiger“-Logo überstülpen und mit diesem Prädikat werben dürfen (wir berichteten und kommentierten).
Das Werbelogo erhalten die Partnerbetriebe aber erst, wenn die Kooperation unterschrieben ist. Und das wird voraussichtlich im nächsten Frühjahr sein – samt offizieller Verleihung. Mitmachen durften nicht nur Beherbergungsbetriebe, sondern auch Dorfläden.
Voraussetzung war lediglich, dass der Betrieb eine „lokale Bedeutung“ und einen Mehrwert für den Ort hat. Was soviel bedeutet wie: Der Firmensitz und die Produktion des teilnehmenden Betriebes müssen im „Bergsteigerdorf“ liegen. Bedingung war außerdem, dass das jeweilige Unternehmen eigenständig und unabhängig von einer großen Kette ist.
Aufgaben sind verteilt
Die erste Hürde hat Kreuth geschafft. Die Partnerbetriebe sind gefunden. Doch um zum Kreis der 20 Bergsteigerdörfer zu gehören, sind noch weitere Hausaufgaben zu machen, die der DAV aufgegeben hat. Und bevor die nicht erledigt sind, gibt’s auch keinen Titel.
Laut Bierschneider haben sich inzwischen vier Arbeitsgruppen gebildet, die nun mit unterschiedlichen Aufgaben betreut sind. Dazu gehören:
1) eine Broschüre über Kreuth zu erstellen
2) die Verleihungsfeier vorzubereiten
3) die Idee „Bergsteigerdorf“ durch Veranstaltungen mit Leben zu füllen
4) das Thema „Mobilität“ in Angriff zu nehmen
Die vierte Arbeitsgruppe wird ihre Sitzung am 25. September abhalten. Bis Dezember können sich noch weitere Partnerbetriebe gefunden haben. Denn „ohne geht’s nicht“, wie Tobias Hipp auf Nachfrage im Juli erklärte. Sie würden das vom DAV geforderte Interesse signalisieren und dem Ganzen die nötige „Rückendeckung“ geben. Ein „Bergsteigerdorf“ ohne Partnerbetriebe? Diesen Fall hatte der DAV noch nicht.
Bierschneider “sehr verwundert”
Diese Rückendeckung hat Bierschneider nun bekommen, wenngleich er sich “sehr verwundert” über die Berichterstattung in der TS zeigte. Bereits zum zweiten Male sei der Eindruck vermittelt worden, Kreuth würde es nicht schaffen, Partnerbetriebe zu gewinnen und damit den Titel “ganz schnell wieder los haben”.
Dabei ging es im “beanstandeten” TS-Kommentar darum, dass Kreuth ohne Partnerbetriebe den gerade mühevoll erklommenen Berg schneller wieder hinuntergestürzt wäre als gedacht. Denn wenn Kreuth es nicht geschafft hätte, Partnerbetriebe zu finden, wäre auch fraglich gewesen, ob die Gemeinde den Titel “Bergsteigerdorf“ überhaupt bekommen hätte. So jedenfalls lautete die Aussage von DAV-Projektkoordinator Dr. Tobias Hipp im Juli.
Kosten für Partnerbetrieb “relativ gering”
Bierschneider weist in einem Schreiben an die TS darauf hin, dass es nicht richtig sei, dass Partnerbetriebe Nachteile hätten während die Nicht-Partnerbetriebe profitieren. Im Gegenteil: Die Partnerbetriebe würden für “einen relativ geringen Betrag (100 Euro pro Jahr) eine zusätzliche Plattform über die DAV-Broschüre und den Bergsteigerdorf-Internetauftritt bekommen und sich bei rund zwei Millionen Alpenvereinsmitgliedern bekannt machen. Eine Werbeanzeige bei der TTT im Gastgeberverzeichnis koste mehr, so Bierschneider.
Er sehe auch keinen Nachteil darin, dass die Partnerbetriebe den rund 1,7 Millionen Alpenvereinsmitgliedern einen zehnprozentigen Rabatt auf die Übernachtung mit Frühstück einräumen müssen. Das müssen sie nur dann tun, so Bierschneiders Erklärung, wenn die Buchung direkt erfolge, und nicht über eine externe Plattform. “Wenn ich als Partnerbetrieb über die Bergsteigerdorf-Plattform einen zusätzlichen Gast bekomme, dann gebe ich doch gerne den Rabatt, bevor ich das Zimmer leer stehen habe.”
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