Kindergarten soll keinen Urlaub machen

Dem Gemeinderat lagen zuletzt wieder einmal, wie jedes Jahr, Anträge der beiden Kitas zum Ausgleich ihrer jeweiligen Defizite vor. Doch das Gremium wollte fürs “liebe Geld” auch eine Gegenleistung.

Der Wiesseer Kindergarten

Berufstätigen Eltern fehlt in der Hauptsaison in Bad Wiessee die Möglichkeit, ihren Nachwuchs im Kindergarten unterzubringen. Denn der mache nunmal im August Urlaub, brachte es FWG-Fraktionssprecher Fritz Niedermaier auf den Punkt. Der katholische Kindergarten hatte den Gemeinderat um den Ausgleich seines Defizits von 20.000 Euro gebeten.

Wenn man schon „so viel Geld“ zahle, so Niedermaier, sollte man sich im Kindergarten überlegen, ob dieser in der Hauptsaison nicht geöffnet sein könne, „da die Eltern in der Hauptsaison die wenigste Zeit für ihre Kinder haben“. Daher plädiere seine Fraktion für eine Öffnungszeit von zwölf Monaten. Wiessees Bürgermeister Peter Höß sah es ähnlich, da auch die Kinderkrippe ein ganzjähriges Angebot machen wolle, weil auch außerhalb der Schulzeiten Kinder untergebracht werden müssten.

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Da ist es noch nicht optimal, dass der Kindergarten geschlossen ist.

Es würde nach Ansicht von Höß schon reichen, wenn zwei Gruppen geöffnet hätten. Er schlug vor, den Zuschuss-Bescheid mit der Anregung zu verknüpfen, dass der Kindergarten künftig das ganze Jahr über geöffnet haben sollte.

Einen gleichlautenden Antrag stellte auch der evangelische Kinderhort. Er bezifferte sein Defizit im vergangenen Jahr auf 19.965 Euro. Laut Höß wird der Hort mit über 70 Kindern sehr erfolgreich betrieben. „Der Wunsch ist, noch mehr Plätze anbieten zu können, da die Nachfrage vorhanden ist“. Beide Anträge wurden einstimmig genehmigt. Mit insgesamt 40.000 Euro unterstützt Bad Wiessee damit seine kleinsten Bürger, quasi eine Investition in die Zukunft.

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