Im März 2012 wurde Georg von Preysing zum dritten Mal von den Gmundern zum Bürgermeister gewählt. Damals kündigte er an, dass seine dritte auch seine letzte Amtszeit werden würde. Bald sind die sechs Jahre vergangen und die Bürgermeisterwahl 2018 steht an. Bei den letzten Wahlen wurde von der Opposition kein Gegenkandidat gestellt.
Doch die Wahl 2018 wird spannender werden. Zum einen ist noch unklar, ob von Preysing erneut antritt – rein theoretisch wäre das nämlich durchaus erlaubt, da er am Tag der Wahl noch nicht 65 Jahre alt ist. Vor einigen Monaten erklärte Preysing gegenüber der Tegernseer Stimme: “Das wird sich demnächst entscheiden. Noch pressiert’s nicht. Ob ich erneut kandidiere, weiß ich noch nicht.” Doch auch wenn Preysing im kommenden Jahr antritt, dürfte es dieses Mal nicht so einfach werden, wie vor fünf Jahren.
Über 30 Jahre Erfahrung im Rathaus
Denn die Freien Wähler wollen wie berichtet einen eigenen Kandidaten ins Rennen um das Gmunder Rathaus schicken. Gestern wurde er vorgestellt. Über 30 Jahre lang arbeitete Alfons Besel bereits in der Gemeindeverwaltung, 14 davon als Gmunder Geschäftsleiter. Seit drei Jahren ist er beim Landratsamt beschäftigt. Als er 2015 die Gemeinde verließ, war das für viele überraschend – auch für von Preysing, der damit einen geschätzten Kollegen und Geschäftsleiter ‚verlor’.
Doch nun will Besel zurück ins Gmunder Rathaus. Die FWG kündigte bereits an, bei der nächsten Bürgermeisterwahl einen Kandidaten zu stellen. Auf der Jahreshauptversammlung wurde gestern dann der Wunschkandidat von FWG-Vorstand und zweitem Bürgermeister Georg Rabl vorgestellt.
Lebendige Gesellschaft nutzen
„Ja, ich würd gern meinen Hut in den Ring schmeißen“, erklärte Besel in seiner Ansprache. „Und ich würd mich narrisch freuen, wenn ich euer Vertrauen hätte und ihr mich für die Bürgermeisterwahl 2018 nominieren würdet.“ Man habe in Gmund eine lebendige Gesellschaft mit den unterschiedlichsten Gedanken und Ideen. „Es wäre eine Ressourcenverschwendung, wenn man dieses Wissen nicht in der Politik mit einbeziehen würde.“
Wenn er Gmunds Bürgermeister werden würde, will Besel seine Arbeit auf drei Säulen aufbauen. Transparenz, umfassend informieren und alle Beteiligten ins Boot holen. „Denn nur durch eine umfassende Bürgerbeteiligung, wird eine sachlich richtige Entscheidung auch sozial richtig.“ Besels großes Ziel ist die Lebensqualität in Gmund zu erhalten und zu steigern.
Mir geht es um die Menschen, die hier ‚dahoam’ sind. Familien, Jung und Alt – mit ihren Hoffnungen, Wünschen und Engagement. Dass wir all diesen Menschen die Möglichkeit geben, hier im Ort ihr Glück zu finden.
Für ihn sei wichtig rauszufinden, was die Gemeinde braucht, damit junge Menschen im Ort bleiben und eine Perspektive haben. Dazu gehöre auch bezahlbarer Wohnraum, Infrastruktur und Digitalisierung. „Wir haben ein solides wirtschaftliches Fundament. Aber es gilt, für unsere Betriebe, Firmen und Dienstleister unsere Gemeinde weiter attraktiv zu halten.“ Von seinen FWG-Kollegen bekam Besel gutes Feedback. „Ich find es toll und mutig, dass du dich dieser Aufgabe annimmst“, so Dr. Otmar Straßmüller.
Wann genau, die Nominierungsveranstaltung stattfindet, kann Vorstand Rabl noch nicht sagen. „Das Landratsamt legt einen Termin für Wahlen fest. Dementsprechend gibt es dann auch Fristen, bis wann die offizielle Nominierung erfolgt sein muss.“ Es sei kein einfaches Amt und mehr als ein Full-Time-Job. „Aber ich denke, dass Alfons Besel genau der Richtige ist.“
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