Gmunder Sozialwohnungen vermietet

Der Bau der umstrittenen Sozialwohnungen in der Hirschbergstraße in Gmund ist fast abgeschlossen. Offen war bislang, wie viele Wohnungen an Flüchtlinge vergeben werden. Jetzt steht die Zahl fest.

In der vergangenen Woche wurden die Fotovoltaik-Platten auf die beiden Wohnhäuser in der Hirschbergstraße angebracht.

236 Fotovoltaik-Platten wurden vergangene Woche auf die Dächer der zwei Wohnhäuser in der Hirschbergstraße neben dem Bauhof in Gmund installiert. Am Freitag wurden die letzten montiert. Lange war das Bauprojekt in der Hirschbergstraße in Gmund umstritten.

Umstritten deshalb, weil die Anwohner sowohl eine „Verschandelung des Tegernseer Tals“ als auch Lärm und eine Wertminderung ihrer Grundstücke durch den Bau der Sozialwohnungen befürchteten. Durch den Durchgangsverkehr zum Bauhof, der sich direkt daneben befindet, habe man ohnehin schon ausreichend Verkehr, so deren Begründung.

Anzeige

Wohnungen fast fertig

Drei der insgesamt neun Anwohner, die sich gegen den Bau ausgesprochen hatten, reichten im Mai vergangenen Jahres Klage ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gemeinde Gmund jedoch schon längst die Baugrube ausgehoben. „Der Bau sei ordnungsmäßig“, urteilte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof damals in einem ersten Prüfungsverfahren. Für Bürgermeister Georg von Preysing war damit „die erste Hürde überstanden“.

Denn bei einem Erfolg wäre die Gemeinde dazu verpflichtet gewesen, den am 29. August letzten Jahres angefangenen Bau auf der 2.000 Quadratmeter großen Fläche rückgängig zu machen. Daraufhin wurde weitergebaut.

Inzwischen sind die zweimal sieben Wohneinheiten – eine davon behindertengerecht – fast fertig: Bezahlbarer Wohnraum für Alleinerziehende, Rentner, Familien mit Kindern, aber auch für anerkannte Asylbewerber.

Noch drei Klagen “offen”

Die Klage gegen die Gemeinde hingegen ist jedoch noch immer nicht vom Tisch, wie Gmunds Geschäftsleiter Florian Ruml auf Nachfrage erklärt. Insgesamt seien noch drei Klagen offen:

1. Eine Klage gegen die Baugenehmigung. Beklagter ist der Freistaat Bayern.
2. Eine Klage auf bauaufsichtliches Einschreiten. Auch hier ist der Freistaat Beklagter.
3. Eine Klage gegen den zugrundeliegenden Bebauungsplan. Beklagte ist hier die Gemeinde.

Bisher seien die beantragten Anträge auf Rechtsschutz abgelehnt worden, deshalb stehe eine Entscheidung noch aus.

Die Gemeinde ist jedoch sehr zuversichtlich, was den Ausgang der Verfahren betrifft.

Ausschlaggebend für den Bau war für die Gemeinde, dass der Freistaat das Projekt mit 1,3 Millionen Euro fördert und zudem einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von 1,4 Millionen Euro gewährt. Und noch ein Projekt steht an. Die Gemeinde wird ein altes Haus in Ostin abreißen und durch einen Neubau mit sechs Wohnungen ersetzen.

Doch müsse das Thema im Ortsplanungsausschuss behandelt werden, bevor man damit an die Öffentlichkeit gehen könne, erklärt Ruml. Insgesamt besitze die Gemeinde jetzt 102 Wohnungen.

Im November ziehen die ersten Mieter ein.

Die Ausschreibung für die Wohnungen in der Hirschbergstraße begann im Sommer und ist laut Ruml inzwischen abgeschlossen. Entsprechend den Förderrichtlinien wurden die Wohnungen an Haushalte vergeben, die „sich am Markt nicht mit angemessenem Mietwohnraum versorgen können.“ Wie Ruml mitteilt, erfolgte die Wohnungsvergabe daher unter Berücksichtigung folgender Kriterien:

• Einkommen
• Personenzahl (Wohnung soll der Familiengröße entsprechen)
• Ortsansässigkeit
• soziale Aspekte wie Schwerbehinderung

Je nach Wohnungsgröße (1-Zimmer-Appartements, 2-4-Zimmer-Wohnungen) seien deshalb entweder Familien mit Kindern, 2-Personen-Haushalte oder Alleinstehende zum Zug gekommen. Die Mieter sollen wie geplant im November ins Haus Ost einziehen. Haus West soll dann im Mai 2018 bezugsfertig sein. Zwei der insgesamt 14 Wohnungen seien an anerkannte Flüchtlinge vergeben worden, gibt Ruml an. Diese waren bisher in der Gemeinde untergebracht.

Aktuell leben in Gmund 26 Flüchtlinge. Seit Schließung der Seeturnhalle Ende 2016 wurden diese in der Gemeinde verteilt. Wenn die Außenanlagen und das Haus West bezugsfertig sind, so Ruml, könne das Projekt offiziell besichtigt werden.

Und so sehen die Wohnungen von innen aus:

Und ein Blick in die Tiefgarage:

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner