Um 13 Uhr wurde es spannend. Kommt Bayern-Präsident Uli Hoeneß und wie viel erbrachte sein solidarisches Würstelgrillen zusammen mit Aldi zugunsten des BRK? Dieses ist immer noch dringend auf Spenden angewiesen, nachdem die Brandkatastrophe im Februar einen Millionenschaden verursachte. Die Gebäudeschäden deckte die Versicherung, doch beim ausgebrannten Fuhrpark nur den Restwert.
So blieb eine Deckungslücke von 300.000 Euro, die aber nach den jüngsten Zuwendungen, zuletzt von Herzogin Elizabeth in Bayern (wir berichteten), zusehends kleiner wird. So war bis zuletzt nicht bekannt, was Hoeneß und Aldi besteuern würden. Es waren 12.300 Euro, die Hoeneß an den BRK Kreisverband in einem symbolischen Spendenscheck aushändigte. Etwas mehr hatte Landrat Wolfgang Rzehak vorzuweisen: 50.000 Euro, die der Kreisausschuss diese Woche genehmigte.
Die Ehrenamtlichen als Herzkammer des BRK
Bei seiner Besichtigung habe er unheimlich viele Zahlen und Fakten über das Rote Kreuz erfahren, so Rzehak. Entscheidend sei für ihn aber ein Spruch auf dem Banner: Menschlichkeit. Dafür stehen für ihn die Retter. Es sei wichtig, jemanden zu haben, „der uns in der Not als Solidaritätsorganisation hilft“. Davon gebe es „zum Glück“ im Landkreis mehrere Hilfsorganisationen. Aber ohne das BRK würde es nicht gehen.
Die 200 hauptamtlichen und 3.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter stehen alle für den Ausdruck Menschlichkeit. Deswegen sei es für alle im Landkreis ein großer Schock gewesen, als man von der Brandkatastrophe im Februar erfuhr. „Doch das Rote Kreuz resignierte nicht, sondern stieg wie Phönix aus der Asche wieder auf. Ihr gebt nicht auf“, lobte der Landrat.
Deshalb sei es für ihn ganz wichtig gewesen, einen Hilfsbeitrag zu leisten. Eine Spende von 50.000 Euro sei auch ein stattlicher Betrag, der einstimmig genehmigt wurde. „Da haben wir uns nicht gehakelt“, so Rzehak an den BRK-Kreisvorsitzenden Josef Bierschneider gewandt, der als CSU-Fraktionssprecher im Kreistag oftmals sein Widerpart zu Rzehak ist. Doch der bekräftigte:
Wir wissen, was wir am BRK haben, deshalb ist das Geld gut angelegt. Ihr helft uns und wir helfen euch, wenn’s darauf ankommt.
„Rotes Kreuz ist nicht nur der Sanka“, erwiderte Bierschneider, „es ist vor allem eine große Gemeinschaft von ehrenamtlichen und fördernden Mitgliedern“. Auch im sozialen Bereich wie Hausnotruf, ambulante Pflege und im Rettungsdienst decke das BRK viele Bereiche ab. Er hoffe, dass der Unternehmerverband einen guten Eindruck von der Arbeit im Hilfeleistungszentrum Bad Wiessee mitnehme, damit das BRK auch im Unterstützungsfall den Unternehmerverband „immer wohlwollend an der Seite“ habe.
BRK-Kreisvorsitzender Robert Kießling schilderte, wie er den Unglückstag im Februar erlebte. Natürlich habe ihn vor Ort die Katastrophe sehr ergriffen. Doch mehr Emotionen seien bei ihm frei geworden, als er am Abend eine Versammlung der Ehrenamtlichen in Bad Wiessee aufsuchte. „Da sind wirklich Tränen geflossen“. Dies habe im klargemacht, mit wie viel Herzblut die freiwilligen Helfer dahinterstehen.
Aus heutiger Sicht sei man mit einem blauen Auge davongekommen, den beiden Verletzten würde es auch wieder „relativ gut“ gehen. Der Schaden sei weitgehend durch eine kulante Versicherung abgedeckt, wenn auch nicht ganz. Beeindruckend sei für ihn die Solidarität, die dann in der Bevölkerung entstanden sei. Neben vielen Einzelspendern hätten sich auch alle Talgemeinden erkenntlich gezeigt.
Berührt hätte ihn eine Klasse aus dem Tegernseer Gymnasium. „Die Schüler backten Kuchen und verkauften ihn an der Seepromenade“. Die Übergabe des Spendenschecks habe dann in der Schule bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken stattgefunden. „Die freuten sich, dass sie uns helfen konnten“, so Kießling. Dies zeige ihm die Wertschätzung und Verankerung des BRK in der Bevölkerung.
Die Pflicht des Unternehmers
Zum Sinn und Zweck eines solchen Frühstücks des Unternehmerverbandes und der Standort Marketinggesellschaft (SMG) sagte deren Vorsitzender Klaus-Dieter Graf von Moltke: „Die Idee zu solch einem Anlass ist, sich als Unternehmer darstellen zu können“. Heute sei aber das Schöne, dass man nicht irgendein Unternehmen besichtige, sondern eine Organisation, „von der wir mehr profitieren“.
Was das BRK „liefere“, sei die ständige Bereitschaft, den Bürgern im Landkreis Miesbach zu helfen. Dies sei das „Alleinstellungsmerkmal“ der Helfer. Dafür wolle er auch die Unternehmer in seinem Verband „sensibilisieren“. Denn man nehme das BRK immer erst wahr, „wenn man es braucht“. Deshalb habe sich die SMG zur Mitgliedschaft im Kreisverband verständigt. Dies sei nicht nur des Bürgers, sondern auch des Unternehmers Pflicht. Am Ende der Veranstaltung wurde der neueste Stand auf dem Spendenkonto bekannt: 176.860 Euro. Jetzt fehlen noch etwa 120.000 Euro.
Einige Bilder aus Bad Wiessee:
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