Verkaufsstände am Seeufer abgelehnt

Zwischen Mangfallbrücke und Seeglas, irgendwo bei der Gmunder Seeturnhalle, wollte Strandbad Kaltenbrunn-Betreiber Christian Wieser einen neuen Kiosk errichten. Keinen Wagen wie am Bad, sondern eine Holzblockhütte inklusive eines etwas anderen Konzeptes. Doch die Gemeinde lehnte ab.

Wie das Grundstück bei der Gmunder Seeturnhalle nach deren Abriss künftig genutzt werden soll, steht noch nicht fest.

Eine Holzblockhütte mit Terrasse, die am Gmunder Seeufer als Verkaufsstand dienen sollte, hatte sich Strandbad-Betreiber Christian Wieser zwischen Mangfallbrücke und Pavillon vorgestellt. Seit sechs Jahren betreibt er am Strandbad Kaltenbrunn einen Kiosk-Wagen. Heuer erst hatte Wieser das Kegelstüberl in Waakirchen übernommen (wir berichteten).

Jetzt wollte er mit einem neuen Konzept die Seepromenade „bereichern“, wie er sagt. „Ein netter Platz“ auf einer Fläche von fünf mal fünf Metern sollte es werden, der sich mit „viel Holz und angenehmen Farben“ der Umgebung anpasst. Kleine Snackgerichte, Steckerleis und „Sundowner“ wollte Wieser den Besuchern in der Sommersaison von Anfang April bis Ende Oktober in der Zeit von 9 bis 22 Uhr vor seiner Holzhütte bieten.

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Platz nur für gemeindliche Einrichtungen

Immer vorausgesetzt, Kaltenbrunn hat andere Pläne mit dem Strandbad vor. Und das steht wie jedes Jahr im Januar auf dem Prüfstand. Denn die Gemeinde Gmund muss ihren mit Alexandra Schörghuber, Geschäftsführerin der Blue Lion GmbH, geschlossenen Pachtvertrag für das Grundstück am Strandbad seit 2010 immer wieder aufs Neue verlängern. Die Gemeinde hatte zwar Interesse an einer dauerhaften Pacht bekundet, doch Alexandra Schörghuber ließ sich bislang nicht auf eine Vertragsverlängerung ein.

Kaltenbrunn-Pächter Michael Käfer hegte einstigen Gerüchten zufolge nämlich ebenfalls Ambitionen auf das Strandbad, um seinen Gästen exklusive Bademöglichkeiten bieten zu können. Doch seine Pressestelle dementierte die Gerüchte.

Noch eine Cafébar beantragt

Ein ganz ähnlicher Antrag wie der von Christian Wieser kam von einer anderen Antragstellerin. Jutta Wolff-Gries wollte auf einer Fläche von 200 Quadratmetern – direkt auf dem Seegrundstück bei der Seeturnhalle – einen mobilen Verkaufsstand mit Cafébar aufmachen. Die Öffnungszeiten hätten sich ebenfalls auf die Monate Mai bis Oktober beschränkt. Die Antragstellerin machte aber klar, dass sich eine solche Investition nur rentieren würde, wenn die Genehmigung dafür länger als zwei Jahre Gültigkeit hätte.

Die Seeturnhalle stehe kurz vorm Abriss, so Georg von Preysing. Eine Entscheidung, wie das Grundstück künftig genutzt werden solle, stehe noch nicht fest. Vorstellen könne man sich eventuell einen Beachvolleyballplatz. Auf jeden Fall sei der Platz für gemeindliche Einrichtungen vorgesehen.

Er fasste zusammen: „Der untere Seebereich bis auf die Gaststätte Seeglas gehört uns nicht, und der obere Bereich bei der Seeturnhalle ist noch nicht entschieden.“

Auch Johann Schmid (SPD) hielt es für sinnvoll, zunächst einmal die Seeturnhalle abzureißen. Gegebenenfalls müsse der Platz nämlich im Rahmen einer Hochwasserschutzmaßnahme als Lagerfläche genutzt werden. Und falls nicht, wäre er dafür, anderen Bewerbern auch eine Chance geben. Deshalb sollte man den Platz nicht „einfach so vergeben“, sondern eine Ausschreibung starten.

Keine Privatpersonen

Helga Wagner von den Grünen warf ein, dass der von Wieser angedachte Kiosk doch eigentlich „kein Verkaufsstand“ mehr sei. Die Öffnungszeiten bis 22.30 Uhr fände sie „viel zu lang“ und sei „eine Ruhestörung für die Enten“, fügte sie ihrer ersten Ausführug etwas leiser nach.

So war sich der Gemeinderat gestern einig: Aufgrund der aktuellen und mittelfristigen Situation könne man keinem der beiden Anträge zustimmen. Eine Vergabe an eine „sonstige Privatperson“ schloss man ebenfalls aus.

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