Traditionsgasthaus Altes Bad schließt

Vor neun Jahren haben Johanna und Axel Winkelmann das Gasthaus Altes Bad übernommen. Nun geben sie es aus „gesundheitlichen Gründen“ auf. Ab 8. Januar bleibt die Küche kalt.

Johanna und Axel Winkelmann schließen nach neun Jahren das Traditionsgasthaus ‘Altes Bad’ in Kreuth.

Die älteste schriftliche Erwähnung des Alten Bads stammt aus dem Jahr 1511. Sie besagt, dass Heinrich V. von Tegernsee am Fuße des Hohlensteins vor den Blaubergen ein Badhaus errichten ließ. Denn die Kunde vom heilsamen Wasser machte die Runde, da eine verwundete Hirschkuh vor über 500 Jahren ihre Jäger zu der Quelle führte. So die Sage.

Der Abt vom Tegernsee ließ daraufhin ein Badhaus errichten. Wildbad Kreuth nahm seinen Anfang. „Diese dicken Mauern im Gasthaus sind aus dem Jahr 1696“, erklärte Wirtin Johanna Winkelmann dem „Dahoam-Magazin“, das in Icking erscheint. „Und oben, die Kassetten in der Decke, kennzeichnen die kleinen Kammern im ersten Stock, wo jeweils eine Kupferwanne steht“, beschreibt sie das altehrwürdige Haus, das sie mit ihrem Mann Axel vor neun Jahren von Herzogin Helene in Bayern pachteten.

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Auch heute sprudelt die Quelle noch unter dem Haus hindurch und ein unaufdringlicher Schwefelgeruch mischt sich mit der frischen Bergluft. „So ein Haus mit seinen Geschichten ist ein Geschenk“, erfreute sich Wirtin Winkelmann. Die gelernte Buchfachhändlerin hätte sich früher nie vorstellen können, einmal eine Gastwirtschaft zu führen. Seitdem machte sie es mit Liebe zu Details. Und ihr Mann, in Delmenhorst geboren, als Küchenmeister mehrfach ausgezeichnet, hat sich auf die feine bayerische Küche spezialisiert.

Bierschneider: “10-Jahres-Pachtvertrag”

Doch dies ist bald Geschichte, wie die Winkelmanns selbst mitteilen. „Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir leider unser Gasthaus Altes Bad zum 8. Januar schließen. Es war uns eine Freude, Sie neun Jahre lang im Alten Bad bewirten zu dürfen, und wir bedanken uns für Ihr langjähriges Vertrauen“.

Nachdem man die Gäste neun Jahre bewirten durfte, bedanke man sich für das langjährige Vertrauen. Ganz besonders möchte man sich bei Herzogin Helene in Bayern für Ihr Verständnis und die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Eine Nachfrage bei ihr bleibt bislang erfolglos. Gerne hätte man gewusst, ob und wie es weitergeht. Denn nach Auskunft von Bürgermeister Josef Bierschneider hätten die Wirtsleute einen 10-Jahrespacht-Vertrag gehabt. „Auch ich wurde von der Nachricht überrascht“, erklärte Bierschneider auf Anfrage.

Weiterhin Rätselraten um Sanatorium

Sollte die Herzogin noch keinen neuen Pächter haben, so dürfte sie nun zwei „Baustellen“ auf ihrem Besitz in Wildbad Kreuth haben. Denn auch ihr geplantes Sanatorium ist noch im Genehmigungsverfahren beim Landratsamt, da die Herzogin noch Änderungswünsche bei den Stellplätzen hatte. 65 sollen es allein für das Sanatorium werden.

Weitere sind für Veranstaltungen im Festsaal nötig. Hier einigte man sich im Kreuther Gemeinderat auf den Schlüssel: pro fünf Sitzplätze einen Stellplatz. Wie viele aber notwendig seien, hänge dann letztlich von den möglichen Sitzplätzen im Festsaal ab, wird Bierschneider zitiert. Und die Herzogin hält sich nach wie vor bedeckt, wie weit die Gespräche mit dem künftigen Investor sind. Nur so viel ist von ihr zu erfahren: Die Verhandlungen würden in „die richtige Richtung laufen“.

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