Die zeitweiligen Staumeldungen am 1. Weihnachtsfeiertag auf der B318 zwischen Holzkirchen und Gmund deuteten es schon an: das Tegernseer Tal stand wieder hoch im Kurs. Selbst am Heiligen Abend nutzen viele Brettlfans die Bergbahnen am Spitzing und der Sutten. Schließlich gab es keine Möglichkeit mehr für Kurzentschlossene, in Geschäften für die Feiertage Verpasstes noch nachzuholen. So waren bereits am Vormittag sämtliche Parkplätze an beiden Abfahrten belegt.
Etwas entspannter war es an den beiden Weihnachtsfeiertagen. Dennoch sei man mit der Auslastung mehr als zufrieden, ist an den Kassen zu erfahren.
Ein kurzes Comeback des Winters
Wer es lieber schweißtreibender wollte, machte Skitouren auf einer weitgehend gesetzten, oft harschigen Schneedecke. Die Lawinengefahr ist mit Stufe 2 mäßig und die Bedingungen nahezu ideal. Auch im künftigen Bergsteigerdorf Kreuth waren alle Wege und Loipen gut besucht. Manche Wanderwege waren am Morgen stellenweise nach den kalten Nächten noch vereist. Daher sollten Stecken und gegebenenfalls leichte Steigeisen bei entsprechend anspruchsvollen Touren ins Gepäck.
Heute, am zweiten Weihnachtsfeiertag, fegte ab mittags ein frischer Föhnwind über die Berghöhen. Manche Wanderer verkrochen sich da lieber in die gemütlichen Stuben der Berghütten. So war wohl im beliebtesten Berggasthof des Tegernseer Tals, der Neureuth, drinnen auch kein Platz mehr frei. Auf der Terrasse in 1.264 Metern Höhe dagegen genoss man dick eingehüllt einen fantastischen Ausblick vom Großvenediger bis zur Zugspitze. Die Wirtsleute Barbara Nirschl und Thomas Gigl hatten gleich am ersten Tag nach den Betriebsferien alle Hände voll zu tun. Etwa 800 Gäste wollten kulinarisch versorgt werden.
Aber dies ist für die engagierten Pächter inzwischen Routine, das vielköpfige Team ist eingespielt. Wie anderenorts auch, wo man vom Tagestourismus lebt, der eben sehr wetterabhängig ist. So dürfte ab Donnerstag der Ansturm von Sonnenanbeter etwas nachlassen, denn für die nächsten Tage ist erst einmal wieder Schnee angesagt. Nach den sehr milden Feiertagen sorgt zur Wochenmitte ein Italientief in Verbindung mit einer Kaltfront für einen Wetterumschwung. Zuvor soll es am morgigen Mittwoch mit Föhnunterstützung noch einmal sehr warm werden.
Schwere Unfälle auf und neben der Piste
Die Schattenseiten dieses Bilderbuchwetters waren die Bergunfälle. Allein vier Einsätze an den Feiertagen waren von der Bergwachtstation Rottach-Egern zu bewältigen. So stürzte laut Pressesprecher auf der Wallbergrodelbahn am Heiligen Abend gegen 14:30 Uhr ein Kind, das in die Garmischer Kinderklinik geflogen wurde. Am ersten Weihnachtsfeiertag zog sich ein Skifahrer auf der Sutten eine Knieverletzung in den Mittagsstunden zu und musste ins Krankenhaus Agatharied eingeliefert werden. „Heute, am 26. Dezember, waren zwei Einsätze. Auf der Wallbergrodelbahn verletzte sich ein 66-Jähriger am rechten Sprunggelenk. Er wurde mit dem Hubschrauber nach Agatharied geflogen. Etwa zeitgleich verunglückte ein 11-Jähriger auf der Sutten. Diagnose: Verletzung des rechten Knies“, so die Bergwacht
Ein schwerer Verkehrsunfall wurde am ersten Weihnachtsfeiertag gemeldet. Zwischen Miesbach und Irschenberg kam es am Montagnachmittag auf der B472 zu einem Frontalzusammenstoß bei der Ortschaft Jedling. Ein Kiefersfeldener geriet aus bisher noch ungeklärter Ursache mit seinem Audi in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit dem Skoda eines Raublingers. Dieser musste mit schweren Verletzungen mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach München geflogen werden. Während die Familie des Unfallverursachers nur leicht verletzt in ein Krankenhaus nach Bad Aibling gebracht wurde. Die Straße musste zeitweise komplett gesperrt werden. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen beträgt laut Polizei in Miesbach insgesamt etwa 40.000 Euro.
Eindrücke von den Weihnachtsfeiertagen:
SOCIAL MEDIA SEITEN