Die Ramsau, Schleching und Sachrang sind es schon in Bayerns Alpen. Jetzt wird auch Kreuth in diesen erlauchten Kreis von Bergsteigerdörfern aufgenommen. Insgesamt sind es dann 24 Gemeinden in Tirol, Südtirol und Bayern, die sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben. Dahin will Bierschneider schon seit drei Jahren, als die Idee geboren wurde, am Projekt Bergsteigerdörfer des Deutschen Alpenvereins (DAV) teilzunehmen.
Im Mai war es amtlich, nachdem der Internationale Steuerungsausschuss der Alpenvereine seine Entscheidung für Kreuth bekanntgab. Gut ein Jahr später – am 13. Juli – soll nun die Verleihungsfeier stattfinden. Laut Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) auf der Königsalm in über 1.100 Meter Höhe. „Nähere Details müssen in den nächsten Wochen noch ausgearbeitet werden“, so der Bürgermeister.
Das Festtagskomitee treffe sich noch im Januar zur nächsten Sitzung. Der Termin im Juli liege zum einen im vorgegebenen Zeitkorridor des DAV und hänge zum anderen an den Terminplanungen von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf und ihrer Kabinettskollegin, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Beide waren auch bei den Zeremonien der anderen bayerischen Bergsteigerdörfer anwesend, so Bierschneider.
Partnerbetriebe werden überprüft
Der Haken an der Erfolgsgeschichte: Nicht jeder Ortsteil von Kreuth wird zum Bergsteigerdorf gehören. Ein Kriterium dafür sei, so Bierschneider im Juni auf der Bürgerversammlung, dass Bergsteigerdörfer nicht mehr als 2.500 Einwohner haben dürfen. Kreuth aber zähle knapp 3.700 Einwohner. Daher sei man nur mit dem Ortskern und ein paar Ortsteilen bis Scharling in die Bewerbung gegangen, denn von dort würden auch die Bergtouren beginnen.
„Weißach und Ringsee sind zu nahe am Tegernsee und passen nicht dazu“, so Bierschneider damals. Ihm sei nahegelegt worden, hier eine Abgrenzung zu schaffen. Der DAV-Projektleiter Tobias Hipp war der Ansicht, „dass der Ortsteil Weißach nichts mit einem Bergsteigerdorf zu tun hat. Das passt nicht, deshalb darf sich Weißach auch nicht mit dem Gütesiegel schmücken“. Hipp wollte „auch nicht gleich die Türe für Partnerbetriebe in Weißach zumachen“.
Entscheidend sei, wer sich eigne. Doch ganz Kreuth würde von dem Titel “Bergsteigerdorf” profitieren. Seitdem lautete die Devise, Partnerbetriebe zu finden, die sich mit der „Philosophie des DAV identifizieren“. Doch das Prädikat gibt es nicht umsonst. Wer mit dem Siegel Partnerbetrieb werben will, den kann je nach Größe des Betriebes der Mitgliedsbeitrag bis zu 200 Euro pro Jahr Kosten.
Broschüre dank Fördergeldern in Arbeit
„Mittlerweile haben über 20 Betriebe Interesse angemeldet, Partnerbetrieb zu werden“, so Bierschneider nun auf Nachfrage. Der zuständige Referent beim DAV werde diese Betriebe im Laufe des Januar/Februar besuchen. Er wolle abklären, ob die Vorgaben des DAV erfüllt werden. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass alle interessierten Betriebe auch den Status Partnerbetrieb vom DAV bekommen“, glaubt Bierschneider.
In Arbeit sei auch die Broschüre, nachdem Kreuth Ende November den Förderbescheid des Wirtschaftsministeriums erhalten habe. Mit diesem werde auch die Broschüre finanziert, so Bierschneider. Inzwischen habe das Redaktionsteam getagt und die Aufgaben verteilt. „Zielsetzung ist, dass die Broschüre spätestens im Mai gedruckt vorliegt“. Dann wird auch klar sein, ob es künftig einen Bergsteigerbus, wie berichtet, zwischen Kreuth und Glashütte geben wird.
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