Otterfing schlägt bei Sparkasse zu

Als bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee die Ära Bromme zu Ende ging und Dr. Martin Mihalovits den Chefsessel übernahm, deutete sich bereits ein Richtungswechsel an. Nun hat die Kreissparkasse in Otterfing ihren Worten Taten folgen lassen und verkauft ihre Immobilie im Ortskern. Bei der Finanzierung scheiden sich jedoch die Geister.

Die Kreissparkasse will ihre überzähligen Immobilien verkaufen
Die Kreissparkasse will ihre überzähligen Immobilien verkaufen

Seit 2012 weht ein neuer Wind bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee. Die strategische Ausrichtung der Bank hat sich geändert und man will sich sukzessive von „betriebsunabhängigen Immobilien“ trennen. So erklärt es Vorstandsmitglied Gerhard Gegenfurtner. Eine solche stellt das Gebäude der Sparkasse am Otterfinger Maibaumplatz dar.

Als in den 1990er Jahren der ehemalige Gasthof Moser – samt Festsaal und Biergarten – verkauft wurde, sicherte sich die Kreissparkasse das Grundstück im alten Ortskern von Otterfing und baute ein Wohn- und Geschäftshaus. Zwölf Wohneinheiten sowie drei Gewerbeeinheiten bietet das Anwesen heute. „Lediglich 10 Prozent werden von der Sparkasse selbst genutzt“, so Gegenfurtner weiter. Daher habe man sich entschlossen die Immobilie zum Kauf anzubieten.

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Bezahlbarer Wohnraum und Nachmittagsbetreuung angestrebt

Die Gelegenheit ließ sich die Gemeinde Otterfing nicht entgehen. Bürgermeister Jakob Eglseder bekundete sofort das Interesse der Gemeinde am Grundstück. Es sei für die Ortsentwicklung von zentraler Bedeutung, so Eglseder. Zu dem bereits bebauten Grund gehöre auch ein bislang als Parkplatz genutztes, kleineres Grundstück.

Hier könne mittelfristig ebenfalls eine Bebauung entstehen. Das gesamte Areal soll bezahlbaren Wohnraum und Platz für eine mögliche Nachmittagsbetreuung von Schulkindern bieten. Im Gemeinderat sah man ebenfalls die Chancen, die sich für Otterfing in Zukunft bieten. Der Beschluss, die Immobilie der Kreissparkasse abzukaufen, war daher schnell gefasst.

Streit um Finanzierung

Lediglich die Frage nach der Finanzierung des 2,9 Millionen Euro teuren Grundstücks führte zu intensiveren Diskussionen. Vorgesehen ist ein sogenannter „Geschäftsbesorgungsvertrag“ mit der Bayerngrund GmbH. Hierbei handelt es sich um ein Grundstücksbeschaffungs- und -erschließungsunternehmen, das dem Freistaat Bayern, der BayernLB und der bayerischen Ärzteversorgung gehört.

Vorteil für die Gemeinde – die Tilgung erfolgt aus den laufenden Miet- bzw. Pachteinnahmen und belastet so nicht den aktuellen Haushalt. Auch Sondertilgungen seien laut Egelseder jederzeit möglich. Diese verbreitet Form der Projektfinanzierung stieß jedoch nicht überall auf Gegenliebe. Die Bedenken einen „Nebenhaushalt“ zu eröffnen, welchem es an Transparenz mangelt, konnte schließlich nicht bei allen Gemeinderäten ausgeräumt werden und so stimmte man letztlich nicht einstimmig, aber mehrheitlich dem Vorhaben zu.

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