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Als die Holzkirchner Grundschule I gebaut wurde, ahnte noch niemand etwas von dem Risiko des krebserregenden Baustoffes Polychlorierte Biphenyle (PCB). Heute ist man sich dieser Gefahr bewusst. Ab Donnerstag finden deshalb die Entsorgungsarbeiten an der Grundschule statt. Die werden voraussichtlich bis Mitte August andauern.
Dabei finden die Arbeiten an dem gefährlichen Stoff vor Ort und somit Mitten in einem Wohngebiet statt. Zwar seien die Arbeiten laut – dennoch versichert Florens Hintler vom technischen Bauamt, das kein Grund zur Sorge bestehe: Die betroffenen zirka 10 Zentimeter langen Ränder der Bauplatten werden in einem hermetisch abgeriegeltem Zelt abgesägt.
Darin herrscht Unterdruck, somit kann keine Luft entweichen. Des Weiteren kommt eine Nasssäge zum Einsatz damit der gefährliche PCB-Staub erst gar nicht entstehen kann. „Die Sicherheitsmaßnahmen sind über dem Rahmen der gesetzlichen Verordnungen“, versichert Hintler.
Anwohner sind besorgt
Im Gespräch mit der Stimme äußert sich ein Anwohner, der nicht näher genannt werden möchte, allerdings besorgt: „Bestimmte Dinge macht man nicht in der Nähe von Wohngebieten, Sportplätzen oder einer Schule.“ Es könne immer etwas schief gehen und der Ort könne aus diesem Grund nicht unvorteilhafter sein.
„Für Staatsoberhäupter werden doch auch Strecken für einen sicheren Transport gesperrt, warum nicht zum Schutz der Anwohner?“ Grundlage für den Standort inmitten des Wohngebietes ist ein Gutachten der Firma Terranorm sowie die Transportbestimmungen für den Straßenverkehr. Zu groß sei die Gefahr eines Unfalls bei einem Transport der schadstoffbelasteten Platten. Diese müssen jedoch nach den Arbeiten ohnehin abtransportiert werden.
„Natürlich gibt es auch den wirtschaftlichen Gesichtspunkt“, so Hintler. Würden nicht nur die abgesägten Ränder, sondern die Platten als Ganze transportiert werden, würde das den finanziellen Rahmen sprengen: „Da würde jede Verhältnismäßigkeit verloren gehen, wenn ein Transport für mehrere Millionen höher ist als die eigentlichen Baukosten“, erklärt Hintler.
Der Sprecher des Technischen Bauamtes will dennoch beruhigen. Er verweist auf die hohen Sicherheitsmaßnahmen die zum Schutz der Anwohner verwirklicht wurden. Solche Arbeiten seien „perfekt machbar“. Es bestehe keine Gefährdung der Anwohner.
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