Asylbewerber sollen arbeiten

Am zweiten Juli ist es soweit: Das Konzept von Holzkirchens Integrationsbeauftragten Franz Lutje geht an den Start. In einer ersten Informationsveranstaltung sind zahlreiche Unternehmen und Redner zu Vorträgen und einem gemeinsamen Brainstorming eingeladen.

Eine dauerhafte Anstellung ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Integration
Eine dauerhafte Anstellung ist ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Integration

Seit Mai ist Holzkirchens Integrationsbeauftragter Franz Lutje im Amt. Neben dem „Team of Nations“, einer Asylbewerber Fußballmannschaft die für den guten Zweck spielen soll, ist der Pakt für Integration und Arbeit – kurz PIA – das große Projekt des selbstständigen Unternehmensberaters und Wirtschaftspsychologen. Mitbegründer ist der Integrationsbeauftragte des Landkreises, Max Niedermeier sowie Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Frank Strathmann.

Ziel der Initiative ist die dauerhafte Beschäftigung der Asylbewerber im Landkreis. Durch gezielte Schulungen und Praktika sollen dabei die notwendigen Kompetenzen erworben werden und der Grundstein für eine langfristige Beschäftigung gelegt werden. Durch das Netzwerk PIA, bestehend aus Landratsamt, Unternehmen, Innungen und Verbänden sollen dann Förderungsmaßnahmen und Arbeitsstellen vermittelt werden.

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Gemeinsam an einem Strang ziehen

Aus diesem Grund lädt Lutje am Donnerstag, den 2. Juli zur Informationsveranstaltung des Pakt für Integration und Arbeit. Dort sind alle Unternehmen des Landkreises von 18 bis 20 Uhr in der Kreissparkasse Miesbach im Bahnhofsplatz 2 zu Vorträgen und einem gemeinsamen Brainstorming willkommen.

Als Redner geladen sind unter anderem Landrat Wolfgang Rzehak, die Agentur für Arbeit sowie der stellvertretende Vorstand des Unternehmerverbandes Andreas Haßler. Einer der Höhepunkte des Abends ist der Vortrag von Prof. Dr. Claas Trieben. Der Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für angewandtes Management ist Spezialist auf dem Gebiet der kompetenzorientierten Laufbahnberatung.

Sinn des Abends ist die Vorstellung von PIA sowie ein gemeinsamer, ergebnisorientierter Gedankenaustausch mit dem Ziel der Beteiligung der Unternehmen an Lutjes Konzept: „Wir müssen gemeinsam an einem Strick ziehen“, sagt Niedermeier.

Kampf dem Fachkräftemangel

„Wir haben einen massiven Fachkräftemangel in Deutschland. Die Arbeitgeber haben ein Problem mit dem Nachwuchs“, erklärt Lutje. Genau hier möchte er ansetzten und die Unternehmen überzeugen, dass die Asylbewerber durch die richtige Ausbildung dazu beitragen können, das Nachwuchsproblem zu reduzieren.

Dabei betont der Integrationsbeauftragte die Tüchtigkeit und Motivation seiner Schützlinge: „Viele kommen 6000 Kilometer hier her, durchqueren dabei die Wüste, sehen um sich herum alle sterben und kommen dann mit dem letzten Geld in Europa an. Oftmals haben sie dann noch Familie in der Heimat die sich auf sie verlässt. Die müssen also Geld verdienen und sind hochmotiviert sich im neuen Land eine Existenz aufzubauen.“

Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Integration: So kann Sprache erlernt werden, Kontakte geknüpft und Erfahrungen mit der neuen Kultur gemacht werden. „Die Beschäftigung der Asylwerber ist eine gesellschaftspolitische Verantwortung“, sagt Lutje. Er hofft dass viele Unternehmen die Vorteile erkennen und sich an PIA beteiligen.

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