“Frühling, nimm uns in Deine Arme”, denkt man sich des Weiteren. Und wie gerne man nun auch bei knapp 10 Grad Celsius und hoher Regenwahrscheinlichkeit ebenfalls auf diesem Stück Brachland hinter dem Tengelmann herumstehen würde und sich mühsam einen ansaufen mit diesem Passionsfruchtgwasch, während die eigene Weiblich-, Männlich- oder Hirnlosigkeit in Schwung kommt. Insiderkreise nennen das komatöse Kies-Karré, das seit Jahren der Bebauung harrt, auch “Mixery Lounge”, “Primatenpark”, “Scherbien-Montenegro” oder “Kindergarten Frühlingsdoof”.
Am Tag der Veröffentlichung der Sinus-Jugenstudie 2016 haben wir uns aber redaktionell entschieden, keine Gesichter zu den Flaschen zu zeigen – am Ende käme noch heraus, dass das eine oder andere Passionsfrüchtchen gar nicht in der Klavierstunde oder bei der Reli-Nachhilfe war, sondern fein eine Flasche Schwipsbrause nach der anderen aus dem Six-Pack pult und gekonnt in Scherben verwandelt.
Eine einfache Rechnung
O tempora, o mores – so jung waren wir nie. Die schwarze 501 war nur mit echten Löchern am Knie cool, und hätten wir bereits Smartphones gehabt, hätten wir uns zum Spielen damit sicher nicht hinter den Tengelmann gestellt und zwischen Scherben vor uns hingetindert. Ach ja Scherben – wir hatten noch Respekt vor dem Flaschenpfand.
Pro Six-Pack Carlsberg Mixery sind, egal bei welcher Sorte, 0,48 Euro Flaschenpfand eingepreist. Gehen wir von der Prämisse unserer Beobachtungen aus, dass ein Achtklässler – nennen wir ihn Pascal – an jedem nicht sehr kalten Abend des Jahres sich dort für seinen Golf III feiern lässt oder den neuen “Monster”-Aufkleber auf selbigem, verwandelt er im Laufe einer Saison konservativ berechnet etwa 100 solcher Six-Packs in Urin (“läuft!”) und Scherben. Entspricht 48 Euro Pfand. Tankfüllung, Oida! Alle Peoples dort zusammengenommen ergäbe das bereits nach einem Jahr die Baukosten für eine neue Bauerndisco.
Nix für ungut. Feiert schön. Aber räumt’s Euern Scheiß weg.
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