Der Antrag auf Vorbescheid wurde bereits im Juli vergangenen Jahres gestellt. Nun folgte der Bauantrag zum Abbruch eines Wohnhauses und Neubau eines Gebäudes, die Aufstockung der Garagen sowie der Neubau von Tiefgaragen unter der Adresse In der Wihr 3 und 5. Auf dem Nachbargrundstück betreiben die Antragsteller ihr Hotel „Landhaus am Stein“.
Das Grundstück mit dem verwaisten Mehrfamilienhaus, das abgerissen werden soll, bekamen sie noch zu Lebzeiten von einer Witwe, die vor vier Jahren verstarb und zu der sie „einen guten Draht hatten“, wie die Hoteliers Schnorr gegenüber der Tegernseer Stimme erklärten.
Erst der Abriss dann der Neubau
Die alte Dame räumte ihnen das Vorkaufsrecht für das Grundstück ein. „Obwohl da auch Bauträger dran waren, die viel mehr bezahlt hätten“, erzählte Simone Schnorr. Nun planen sie dort nach dem Abriss des schon sehr in die Jahre gekommenen Hauses – der Putz bröckelt, die Fensterläden hängen schief – den Neubau eines Gäste- und Personalwohnhauses mit Tiefgarage.
Auf dem Nachbargrundstück sollen die bestehenden Garagen aufgestockt werden. Ursprünglich war dort ein Tagungsraum geplant, nun werden dort ein Gästezimmer und eine Suite entstehen. „Sonst hat sich zum ursprünglichen Vorbescheid nichts verändert“, bestätigte Bauamtsleiter Helmut Köckeis vor dem Bauausschuss.
Selbst bauen, statt verkaufen
Somit bleibt es im Neubau bei sechs „kleinen“ Personalwohnungen und gegenüber bei vier Suiten, einem Gästezimmer und einer Betreiberwohnung. Die „Appartements für das Personal sollen eine Größe von jeweils 40 Quadratmetern haben“, erklärte Victor Schnorr gegenüber der TS, „denn ohne Zimmer bekommt man kein adäquates Personal mehr“. Definitiv sollen später daraus auch keine Ferienwohnungen werden, versicherten die Hoteliers.
Verbunden werden die beiden Gebäude In der Wihr durch eine Tiefgarage mit 15 Stellplätzen. Fünf weitere soll es oderirdisch geben. Dies sei auch ein Beitrag zur bestehenden Stellplatzsituation. Eine Diskussion über den Bauantrag gab es nicht im Ratssaal. Alles war schon im vergangenen Jahr gesagt. Es sei eine Optimierung eines langjährig bestehenden touristischen Betriebes, so Bürgermeister Peter Höß (FWG) damals. Solche Häuser brauche man in dieser Größenordnung, empfahl Kurt Sareiter (CSU) seinerzeit die Planungen.
Für Markus Trinkl (FWG) war das Landhaus am Stein „ein Zugpferd“. Man könne froh sein, dass es Leute in Bad Wiessee gebe, die immer noch in Gästezimmer investieren würden. Auch Robert Huber (SPD) fand es ein „schönes Signal“, wenn Grundstücke verschmolzen statt verkauft würden. Einzig Bürgermeister Höß war aktuell am Ratstisch vernehmbar. Er begrüßte die baulichen Veränderungen, denn damit „wird das touristische Angebot verbessert“. Einstimmig folgte ihm der Bauausschuss.
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