Nur „Weicheier“ bleiben daheim

Perfekt präparierte Pisten und kaum was los: Während Europa unter der Kältewelle ächzt, haben Skifahrer im Spitzing- Suttengebiet beste Bedingungen. Alle haben sich auf Väterchen Frost eingerichtet – und die Bergwacht vermeldet nur den “ganz normalen Wahnsinn”

Bei den derzeitigen Temperaturen ist kaum jemand auf den Pisten unterwegs.

Während die klirrende Kälte laut Wetterbericht langsam zum Höhepunkt kommt, traut sich kaum noch jemand auf die Piste. Minus 19 Grad habe man heute Morgen an der Bergstation der Suttenbahn gemessen, sagt „Jaga-Hüttn“-Wirt Otto Riegger. Gegen Mittag waren es nur noch minus 15 Grad.

Dennoch ließen sich offenbar von den Horrormeldungen dieser Tage viele Skifahrer von einem Brettlvergnügen abschrecken. Meist fuhren die Sessellifte leer, auf den Pisten genossen nur wenige die Abfahrten. Dabei waren die Bedingungen ideal. Bestens präpariert waren die mit Pulverschnee überzuckerten Pisten. Ein Skitag, wie man ihn nur selten vorfindet. Und die Kälte machte all denen, die die Tegernseer Stimme antraf, nichts aus.

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„Wir sind ja im Tal die Kälte gewohnt“, sagte Jens aus Rottach-Egern. Insofern sei es ein ganz normaler Winter. Er könne nicht verstehen, dass so viel Panik gemacht werde.

Wir sind’s doch gewohnt. Einfach nur gscheit mit einem Zwiebelprinzip anziehen.

Er habe im Lift noch nicht gefroren. Wie sie die Kälte empfinde, war die Frage an Gudrun aus Bad Wiessee: „Es geht noch. Ich schütze mich im Gesicht mit einer Kältecreme, ansonsten habe ich mich mit mehreren Lagen warm angezogen. Wir fahren am Vormittag ohne Pausen durch. Es ist so ideal und der Schnee so trocken“.

„Der ganz normale Wahnsinn“

Für ihn seien minus 12 Grad noch nicht „extrem kalt“, meinte Heinz aus Freising. Mit einer guten Ausrüstung könne er auch bis minus 20 Grad noch gut Skifahren. „Es ist halt ein Wintertag, der einmal ein bisschen kälter ist“. Die Kälte werde in den Medien immer gleich hochgepuscht. Nur „Weicheier“ würden sich von den vermeldeten Temperaturen abhalten lassen.

Ganz begeistert von den Verhältnissen zeigte sich Luigi aus den Niederlanden. Als gebürtiger Italiener sei er gut gegen die Kälte „präpariert“. Auch eine Nachfrage bei der Bergwacht ergab trotz vermeintlichem Kälterekord in diesem Winter keine besonderen Vorkommnisse. Niemand habe sich wegen Erfrierungen gemeldet. Es sei ein Tag wie jeder andere auch. Eben der ganz „normale Wahnsinn“, wie ein Bergwachtler meinte.

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