„Also das i des jetzt no erleb“, lachte Gmunds Bürgermeister von Preysing, als der Gemeinderat nach etlichen Gesprächen und Planungen – unter anderem mit der Nachbargemeinde Hausham – das Projekt Radweg vor ein paar Tagen einstimmig auf den Weg brachte. Über zwanzig Jahre ruhte das Vorhaben.
Radfahrer, die bisher auf der Staatsstraße 2076 fuhren und zwischen dem Tegernseer und dem Schlierseer Tal pendelten, mussten bisher ab Ostin entweder über eine Schotterpiste strampeln, oder aber sich in den nicht ganz ungefährlichen Straßenverkehr begeben. Zwar wurde der Geh- und Radweg immer wieder stückchenweise ausgebaut, aber der geteerte Weg endete in Ostin.
Hausham will mit staatlicher Hilfe bauen
Nachdem Gmund nun bangend auf die Abstimmung im Gemeinderat der Nachbargemeinde gewartet hatte, ist jetzt Erleichterung angesagt. Denn auch dort wurde jetzt der Grundsatzentschluss für den Radweg gefällt. Für Alltagsradler sei die Strecke unbefriedigend, führte Haushams Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) jüngst im Gemeinderat an.
Und auch Rennradfahrer hätten mit ihren schmalen Reifen so keine Alternative zur Straße. Er hatte immer dafür plädiert einen straßenbegleitenden Radweg zu bauen. Sprich: nicht wie beim Bodensee-Königssee-Weg einen quer durch die Pampa, sondern einen an der Staatsstraße entlang
Die sechs Kilometer Radweg teilen sich die beiden Kommunen untereinander auf, wobei das Staatliche Bauamt in Rosenheim die Maßnahme unterstützt. Da aber laut Zangenfeind die Initiative von den Gemeinden ausgehen muss, schlug der Rathauschef vor, die Hilfe der Standortmarketing-Gesellschaft (SMG) des Landkreises Miesbach bei der Suche nach Fördermitteln in Anspruch zu nehmen.
Hausham will sich alle Streckenvarianten offen halten
Gemeinderatsmitglied Thomas Danzer (SPD) befürwortete die Planungen zwar grundsätzlich, merkte aber an, dass man sich aus Kostengründen alle Streckenvarianten offen halten sollte. Ihm missfiel, dass Gmund sich darauf festgelegt hatte, den Radweg unbedingt am Freizeitgebiet Oedberg vorbeizuführen.
Bürgermeister Zangenfeind bot daraufhin an, die entsprechende Passage aus dem Haushamer Beschlussvorschlag zu streichen, da dies sowieso deren Sache sei. Gemeinsam wolle man nun ein Planungsbüro beauftragen und sich mit den Grundstückseigentümern abstimmen.
In Gmund ist bisher geplant, dass der Radweg rechts neben der Straße vorbeiführt. Bei der Gärtnerei wird es allerdings eine Querung geben. Die Finanzierung ist auch soweit besprochen. Von Preysing, der heute seinen letzten Tag als Bürgermeister mit einer Mitarbeiterfeier im Rathaus verbringt, betonte, dass der Gmunder Haushalt derzeit sehr gut aussieht. Eine staatliche Förderung soll deshalb von Hausham beantragt werden. Der scheidende Rathauschef rechnet damit, dass das Projekt Radweg im nächsten Jahr umgesetzt wird.
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