Prinzipien von Natur und Umweltschutz zu verstoßen, hat die Gemeinde eine Umfrage gestartet: Wie wäre es, künftig ganz auf Silvesterfeuerwerke zu verzichten?
Noch bis morgen können die Bürger in Kreuth darüber abstimmen, ob sie zum Jahreswechsel komplett auf die Böllerei verzichten wollen. Ähnlich dem Bergsteigerdorf Ramsau bei Berchtesgaden ist der Gemeinde Kreuth ein nachhaltiger Umgang mit der Natur wichtig. Aus diesem Grund wurden die Bürger in der April-Ausgabe des Gemeindeboten dazu aufgerufen, auf Silvesterfeuerwerke zu verzichten.
Damit sollen sich die Bürger für einen ökologischen und nachhaltigen Tourismus stark machen. Eine Aktion, die – im Hinblick auf die Verleihung des Prädikats „Bergsteigerdorf“ am 13. Juli auf der Königsalm – natürlich ins Konzept passt. Deshalb hatte sich der Kreuther Gemeinderat Gedanken darüber gemacht, wie man Silvester künftig umweltfreundlicher gestalten könnte.
Jahreswechsel ohne Silvesterknaller?
Statt Silvester-Böller ist nun eine mit Musik untermalte Laserprojektion am Dorfplatz geplant. Ab zirka 22 Uhr könne man sich dort treffen – so die Idee der Gemeinde – und eine Kleinigkeit wie beispielsweise Gulaschsuppe essen. Um Mitternacht stoße man dann gemeinsam auf das neue Jahr an. Statt Feuerwerk eben mit Farben und Bildern, die auf eine Nebelwand projiziert werden.
Die Idee dazu lieferte die Gemeinde Ramsau. Das Bergsteigerdorf bei Berchtesgaden hatte ebenfalls beschlossen, auf das sinnlose Verballern von tausenden von Euros zu verzichten. Dadurch hätte man außerdem viel weniger Müll, begründet man dort die Entscheidung.
Die Weihnachtsschützen würden zudem genügend Krach machen. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern setze enorme Mengen Feinstaub frei. Diese Luftverschmutzung wolle man schon deshalb vermeiden, weil das Bergsteigerdorf Ramsau an den Nationalpark Berchtesgaden grenze und sich dem sanften, nachhaltigen Tourismus verpflichtet habe.
Eine ganze Gemeinde verzichtet auf Knallerei
Durch ihren Verzicht auf die Silvesterknallerei wollen die Ramsauer deshalb ein Zeichen setzen. Unter dem Motto “Tradition bewahren – Menschen helfen” verzichten sie auf Raketen und Kracher. Stattdessen spenden sie das Geld lieber einem wohltätigen Zweck. Diese Idee soll nun auch in Kreuth Anklang finden. In der April-Ausgabe des Gemeindeboten wurden die Bürger dazu aufgerufen, darüber abzustimmen, was sie von einem Verzicht auf die Silvester-Knallerei halten.
Noch bis morgen kann man sich unter rathaus@kreuth.de äußern, was man von der Idee hält. Ebenso braucht die Gemeinde noch finanzielle Unterstützung für die rund 8.000 Euro teure Laser-Projektion. In der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 12. April, will Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider das Ergebnis der Umfrage mitteilen.
SOCIAL MEDIA SEITEN