Am 13. Februar 2017 gegen 14 Uhr lösen Schweißarbeiten an einem Wasserwachtsboot eine Brandkatastrophe aus, die es so in Bayern noch nicht gegeben hatte. Die Garage des Wiesseer BRK-Zentrums mit sechs Fahrzeugen und zwei Booten wird bei der Explosion und dem anschließenden Feuer komplett zerstört. Elf Feuerwehren mit 150 Mann, 40 Atemschutzträgern sowie zwei Drehleitern, das THW, die Johanniter, ehrenamtliche Kräfte verschiedener Schnelleinsatzgruppen und zwei Hubschrauber sind im Einsatz.
Einige Retter werden bei dem Brand selbst zu Opfern – zwölf Feuerwehrler müssen wegen Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei BRK-Männer, die kurz vor der Explosion an einem Boot arbeiten, erleiden durch die Explosion schwere Brandverletzungen. Dass die Schweißarbeiten die Ursache für das Unglück waren, ist mittlerweile sicher. Die Ermittlungen wurden zwischenzeitlich eingestellt.
Großes Engagement für BRK
“Das war der schwärzeste Tag, den wir je erlebt haben”, das betonte bei der gestrigen Einweihung der neuerrichteten Halle BRK-Bereitschaftsleiter Benedikt Dörder. 15 Monate nach diesem 13. Februar steht nicht nur die Halle wieder, auch alle Fahrzeuge wurden ersetzt. Das war vor allem durch die Solidarität und die Hilfe von den Menschen und Gemeinden im gesamten Tegernseer Tal möglich. Ob Promis, Ehrenamtliche, Einheimische oder Kommunen – alle versuchten mit Spenden dem BRK wieder auf die Beine zu helfen.
Denn die Wiesseer Bereitschaft musste 300.000 Euro des Gesamtschadens von drei Millionen Euro selbst aufbringen. Ohne die Unterstützung, aus dem Tal, aber auch aus Bayern und ganz Deutschland, hätte man das nicht geschafft, so Dörder. “Die Hilfsbereitschaft war gigantisch”. Mittlerweile sei das Thema “für uns zum Glück beendet“, betonte Dörder und ließ beim Festakt Blumen sprechen.
Aigner überrascht mit Rede
Vor dem Festakt zur Wiedereinweihung des BRK-Zentrums gedachten alle Beteiligten im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes den Mühen der vergangenen 15 Monate. Danach ging es im Rahmen eines Festzugs von der Kirche St. Anton mitten durch Wiessee. Mit dabei neben diversen BRK-Verantwortlichen, auch die Tal-Bürgermeister sowie Ehrengast Ilse Aigner.
Die bayerische Wirtschaftsministerin wiederum nutzte die Chance als letzte Rednerin – neben dem Landesgeschäftsführer des BRK Leonhard Stärk – ihre 45-sekündige Ansprache mit dem Satz „Grußworte sollen kurz, die Bratwürste dafür lang sein“ zu krönen. Großes Gelächter allerseits.
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Dafür wurde Miesbachs BRK-Kreisvorsitzender und Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider in seiner Rede ungewohnt emotional. Er dankte vor allem diejenigen, die sich von der Verzweiflung nach dem verheerenden Feuer nicht haben runterziehen lassen. Das darauffolgende Engagement gehe, so Bierschneider, “weit über das hinaus, was man von Ehrenamtlichen erwarten darf”.
Dass die beiden, bei der Explosion im Februar 2017 schwer verletzten Männer, am gestrigen Abend mitfeiern durften, bezeichnete Bierschneider zum Abschluss, als “größtes Geschenk”.
Eine kleine Fotostrecke von der gestrigen Einweihung in Bad Wiessee
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