Die Sanierungsarbeiten beim alten Pfarrhof in Rottach-Egern sind in vollem Gange. Errichtet werden soll ein neuer, für 100 Personen ausgerichteter Pfarrsaal samt Ausstellungsraum. Das alte Gebäude ist inzwischen entkernt, die Garagen und Toiletten abgerissen worden. Erhalten bleiben soll der historische Dachstuhl. In diesem will das katholische Pfarramt St. Laurentius Egern künftig seine Kunstgegenstände unterbringen.
Aktuell werden Fernwärmeleitungen zur Kirche verlegt. Wie der Merkur nun berichtet, haben Bauarbeiter bei den dafür notwendigen Ausgrabungen eine historische Entdeckung gemacht: Mit ihrer Baggerschaufel stießen sie auf einen vier bis fünf Meter tiefen Brunnen. Archäologen untersuchen jetzt den Fund.
Die Legende der Geheimgänge
Kirchenpfleger Kajetan Liedschreiber vermutet, dass aus diesem Brunnen jahrhundertelang Wasser für Mensch und Tier geschöpft wurde. Seine scherzhafte Annahme, es könne sich womöglich um einen Geheimgang handeln, ist der Legende von angeblichen Geheimgängen geschuldet, die das Kloster Tegernsee einst mit dem Kapelle St. Quirin verbunden haben sollen.
Das Ordinariat und das Denkmalamt sind über den Fund bereits informiert. Fachleute werden die Ausgrabungsarbeiten weiter verfolgen und begleiten. Die Bauarbeiten werden dadurch in keinster Weise behindert. Denn der Brunnen befindet sich an einer Stelle, wo keine Überbauung geplant ist. Lieschreiber kann sich sogar vorstellen, den Brunnen Bestandteil des künftigen Pfarrgartens werden zu lassen.
SOCIAL MEDIA SEITEN