„Er ist ein Satiriker der Giftklasse A.“, lobte kürzlich die Jury der Stadt München, als sie Rebers kabarettistisches Wirken in diesem Jahr mit dem „Dieter Hildebrandt Preis“ ausgezeichnete. Die Begründung der Jury: „Mit Andreas Rebers wird ein Häretiker ausgezeichnet, der es meisterhaft versteht, die richtigen Fragen zum falschen Zeitpunkt zu stellen. Allein schon diese bemerkenswerte künstlerische Konsequenz macht ihn zu einem Solitär in der deutschsprachigen Kabarett-Landschaft. Rebers ist nicht nur ein präziser intellektueller Analytiker, er ist auch ein hervorragender Musiker, Dichter und Literat.
Dabei versteht er es meisterhaft, nicht an der Oberfläche zu kratzen, sondern große politische Themen so lange auf das Leben der kleinen Leute herunterzubrechen, bis es wirklich weh tut. Wie gut, dass Rebers, bevor er sich vor 20 Jahren in München dauerhaft niederließ, als Revolutionspraktikant in Portugal, Bauarbeiter im Irak und Unterhaltungsmusikant auf Schützenfesten, Silberhochzeiten und Schlimmerem die ‚Stahlgewitter des Volkes‘ durchlebt hat. Das hat seinen trockenen Humor krisenfest werden lassen und ihn zum Frohsinns-Legastheniker im besten Sinn des Wortes gemacht. Dabei versteht er sich als Clown des Volkes und nicht als Narr der Herrschenden“.
Mann trifft Frau
Die Laudatio hielt Gerhard Polt, der sich als Schlierseer auch immer wieder auf den Weg zur Jagahüttn macht, wo Nord auf Süd, Mann auf Frau und kühles Hochdeutsch auf heißes Boarisch trifft. Den bisherigen Gastpredigern Helmut Schleich, Bruno Jonas, den Wellküren, den Wellbrüdern, Willy Astor, Andreas Martin Hofmeir folgt in diesem Jahr Betschwester Monika Gruber dem Ruf der Berge. Sie dürfte zurzeit eine der bekanntesten und erfolgreichsten Kabarettistin sein, „die sich mit sprachlicher Virtuosität, Herz und Verstand bundesweit ein großes Publikum erspielt hat. Sie ist regelmäßig in der ZDF heute show und in der TV Serie Hubert und Staller zu sehen“, so Jagahütt’n-Wirt Otto Riegger in seiner Pressemeldung für die Veranstaltungen am 27. und 28. Juli abends unter weißblauem Himmel. Erstmals wegen der großen Nachfrage an zwei Abenden. Wer sich die Leviten lesen lassen will, den bringt auch die Stümpflingbahn rauf und runter.
Rebers Pilgerreise führten ihn von den Küsten Norddeutschlands bis Helsinki und Bagdad. Doch nicht ablassen will er von der Missionierung seiner bizarren Glaubensgemeinschaft der „Bitocken“ zwischen Sutten und Stümpfling. Dort ist inzwischen das geistige Zuhause des „großen Mompel von Popwitz“. Rebers, dem passionierten Skitourengeher, gelingt es in 1.500 Metern Höhe bei seinem Publikum Jubel und Betroffenheit, Verständnis und Widerwillen, Kopfschütteln oder Begeisterung bei seinen witzigen Wortspielen, politisch unkorrekten Zumutungen, nachdenklichem Humor und bissiger Kritik hervorzurufen. Typisch Rebers: „Wisst ihr, was mir Angst macht? Dass mir so etwas einfällt. Und was mir noch mehr Angst macht: dass es euch gefällt“.
SOCIAL MEDIA SEITEN