Statt Fisch gibt’s Ärger vom Feinsten

Pinkelnde Besoffene, dröhnende Auspuffe und ein Lärmpegel, der selbst geübte Segler ins Schwanken bringt – so beschreiben Anwohner die abendliche Situation beim Wiesseer Fischerei-Bistro, wenn es denn geöffnet hat. Ein klärendes Gespräch mit der Gemeinde ist anberaumt.

Wegen Ärger mit den Nachbarn: Das Fischerei-Bistro darf nur die genehmigte Anzahl an Tischen und Stühlen im Freien aufstellen.

Fisch vom Feinsten bietet das Fischerei Bistro in Bad Wiessee. Ärger vom Allerfeinsten gibt’s von der unmittelbaren Nachbarschaft gratis dazu. Zahlreiche Anwohner haben sich insbesondere in letzter Zeit bei der Gemeinde beschwert. Das bestätigt Wiessees Geschäftsleiter Hilmar Danzinger auf Nachfrage. Auslöser für die Beschwerden sei eine Veranstaltung des Bistros am 23. Juni gewesen.

Die Anwohner im Umkreis von etwa 200 Metern erklären ihren Unmut kurz und knapp: „Es ist zu laut“. Der ganze Boden „bebe“, wenn im Bistro gefeiert wird, und die Lautsprecher aufgedreht werden. Das ginge sogar so weit, dass bei einer Anwohnerin während der Veranstaltung am 23. Juni die Gläser im Schrank gewackelt hätten. Ab 22 Uhr wolle man seine Ruhe, so der Tenor im Überfahrtweg.

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Rasende Betrunkene, kaputte Gläser im Gras

Das Bistro sei „kein Aushängeschild“ mehr, ist zu hören. Um das Bistro herum sehe man immer wieder pinkelnde Besoffene, die teilweise sogar in Abfalleimer urinieren. Besonders schlimm seien diejenigen, die „bis in die Puppen“ sitzen bleiben, bis der Wein oder Champagner aus den servierten Magnumflaschen geleert ist. Treten diese Gäste dann mit ihren motorisierten Untersetzern rasend den Heimweg an, schrecken selbst die hintersten Anwohner aus ihrem Schlaf hoch.

Gläser und Weinflaschen würden die Betrunkenen einfach im Umkreis des Bistros in die Wiese schmeißen. Zahlreiche Glasscherben seien schon von den Anwohnern entfernt worden. Was allerdings nicht nur ärgerlich, sondern auch existenzgefährdend sei: Wegen der vom Bistro ausgehenden Lautstärke hätten Feriengäste sogar ihre Reservierungen storniert. Vier Absagen musste eine Ferienwohnungsbesitzerin hinnehmen, was für sie einen Buchungsverlust für einen Gesamtzeitraum von acht Wochen bedeutete.

Alles läuft nach Plan

Den Anwohnern fiel zudem auf, dass die Anzahl der genehmigten Sitzplätze im Außenbereich nicht eingehalten werde. Immer wieder stocke man mit Tischen und Stühlen auf. Ein Mitarbeiter des Bistros erklärt auf Nachfrage, dass zwischenzeitlich die Anzahl der Bänke reduziert, und auch die Außenbar entfernt worden sei. Christoph von Preysing selbst ist auf telefonische Nachfrage zu keiner Stellungnahme gegenüber der TS bereit. „Ich muss Ihnen keine Auskunft geben“.

Dieses Eck sollen die Betrunkenen nach Auskunft der Nachbarn als Toilette benutzen.

Nur eines ist ihm zu entlocken: Er habe eine Genehmigung von sechs Uhr in der Früh bis fünf Uhr morgens, und das für sieben Tage die Woche. (Anmerk. d. Red.; Das Bistro hat von Donnerstag bis Sonntag offiziell von 12 bis 17 Uhr geöffnet). Bis 22 Uhr dürfen seine Gäste draußen sitzen bleiben. Alles laufe also so, wie es das Landratsamt bewilligt hat.

Ein Gespräch mit der Gemeinde gibt es trotzdem. Zwar sei keine Aussprache zwischen allen Parteien geplant, wie der Wiesseer Geschäftsleiter auf Nachfrage erklärt, aber man werde sowohl mit den Anwohnern als auch mit Bistro-Betreiber Christoph von Preysing ein Einzelgespräch führen. Ein Termin stehe allerdings noch nicht fest.

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