Rund 5.000 Teilnehmer nahmen heute am alljährlichen Tegernseelauf teil. Angereist sind sie unter anderem aus ganz Deutschland, der Schweiz, Italien und Österreich. Heute Vormittag um 10:30 Uhr fiel der Startschuss.
Im Vorfeld hatte der Tegernseelauf vor allem in Rottach für Diskussionen gesorgt. Neben Bürgermeister Christian Köck äußerten einige Gemeinderäte Bedenken, ob es die Sportveranstaltung mit samt der Straßensperren überhaupt brauche (wir berichteten). Doch von diesen Zweifeln war heute überhaupt nichts zu spüren: sowohl die Läufer als auch die Mitarbeiter und Zuschauer waren höchst motiviert.
Glückliche Gesichter im Ziel
Bei wechselhaftem Wetter machten sich die Athleten heute Vormittag auf den Weg, um entweder die Zehn-Kilometer-Strecke oder die 21 Kilometer lange Halbmarathon-Distanz rund um den See zu bewältigen. Doch auch der Nachwuchs kam nicht zu kurz: Die Kinder liefen 1,5, die Jugendlichen fünf Kilometer.
Inzwischen steht der Sieger der Herren-Wertung fest: Marathonläufer Philipp Pflieger hat gewonnen. Er gewann die 21,1 Kilometer lange Strecke rund um den Tegernsee in 1:06:45 Stunden. “Ich geb’ zu, ich hab’ die Berge hier fast unterschätzt”, so Philipp Pflieger im Anschluss. Nach seinem verletzungsbedingten Ausstieg beim Marathon bei der Europameisterschaft in Berlin war der 31-Jährige erstmals wieder bei einem Wettkampf am Start.
Neben ihm: Vereinskollege und Vorjahressieger Eric Hille. Bei Kilometer acht konnte sich Pflieger etwas absetzen. “Aber als die Berge kamen, bin ich da fast hochgeschlichen.” Das war die Chance für Hille. Sechs Sekunden trennten die beiden später im Ziel. Ebenfalls schnell unterwegs war Mirjam Niederberger. Die Schweizerin nahm den Tegernseelauf als Vorbereitung für den New York-Marathon. Nach 1:25:30 Stunden war sie als Erste bei den Frauen im Ziel. “Das war anstrengend”, strahlte sie, “aber so wunderschön.”
74-jähriger ehemaliger Wiesseer unter den Läufern
Da konnte ihr die Zweitplatzierte über die Marathonstrecke, Coco Wieland, nur beipflichten: “Saugeil war’s – einfach alles, die Stimmung, die Strecke, das Wetter, die Zuschauer.” “Der letzte Kilometer war so hart”, gab Jan Müller unumwunden zu. Mit seiner Zeit von 33:40 Minuten war er der Schnellste auf der zehn Kilometer langen Strecke. Doch auch er ließ sich von der guten Stimmung genauso tragen wie Wolfgang Thanner. Der Adidas-Vertriebschef für Süddeutschland, Österreich und die Schweiz hatte heuer eigentlich die Teilnahme am Tegernseelauf absagen wollen – aufgrund von Achillessehnen-Problemen.
“Aber dann bin ich hierhergekommen und mich hat die Stimmung schier übermannt, das ist hier einfach einzigartig am Tegernsee”, zollte Thanner der Veranstaltung Respekt. Seit Jahren lässt sich auch der 74-jährige Heiner Jehl immer wieder aufs Neue begeistern: Früher kickte er beim TSV Bad Wiessee, dann verschlug es ihn nach Nordrhein-Westfalen. Seit mehr als zehn Jahren aber kommt er jedesmal zum Tegernseelauf für mehrere Tage in das Tal zurück und startet auf der zehn Kilometer langen Strecke: “Das ist hier einfach schön.”
Unsere Fotografen Miriam Mayer und Peter Posztos haben die schönsten Momente für euch festgehalten:
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