Liegt es an der zunehmenden Distanz, die die Jahrzehnte zwischen die Schrecken der NS- Zeit und unsere Gegenwart gelegt haben? Oder eher daran, dass die aktuellen Probleme, deren Lösung man als dringender empfindet, unbequeme Erinnerungen an die Vergangenheit zunehmend aus den Köpfen verdrängt? Wie auch immer Soziologen, Politiker und Historiker diese Frage beantworten: Fakt ist, dass die Glutnester des immer wieder aufflackernden Antisemitismus offensichtlich nicht auszutreten sind und in regelmäßigen Abständen die Schlagzeilen in den Medien bestimmen.
Bis vor wenigen Jahren wurde Antisemitismus in Deutschland noch als Ausdruck rechtsnationalen bzw. rechtsextremen Denkens gewertet. Inzwischen hat sich eine weitere Variante herausgebildet: Der muslimische Antisemitismus – ein relativ neues Phänomen, das zu Recht Anlass zur Sorge gibt. Wenn Nationalflaggen mit dem Davidstern in Flammen aufgehen, ein Rabbiner Attacken von Seiten arabischer Jugendlicher ausgesetzt ist, wenn muslimische Schüler ihre jüdischen Klassenkameraden mobben und Mitbürger muslimischen Glaubens bei Demonstrationen „Juden ins Gas“ skandieren, empfindet der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung dies zu Recht als erschreckend.
Doch welchen Stellenwert nimmt der muslimische Antisemitismus unter den gesellschaftlichen Phänomenen mittlerweile wirklich ein? Stellt er tatsächlich eine konkrete Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland dar? Und vor allem: Wo sind die Ursachen zu suchen?
Mit diesen Fragen setzt sich Dr. David Ranan, Politik- und Kulturwissenschaftler und Autor des Buches „Muslimischer Antisemitismus: Eine Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland?“ intensiv auseinander. Der spannende Abend findet am 11.10. um 20 Uhr in der Gemeindebücherei in Holzkirchen (Marktplatz 1) statt. Der Eintritt beträgt € 8,-
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