Der Start der Bauarbeiten am Horn-Parkplatz zieht sich weiter hin. Wie Bürgermeister Peter Janssen mitteilte, kann aufgrund der aktuellen Kostensituation erst im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden.
Argumente, die Maria Heiß vom Tegernseer Gewerbeverband nicht nachvollziehen kann. Sie wirft Janssen Untätigkeit vor.
Bereits im Juli beschloss der Tegernseer Stadtrat den Schandfleck Horn-Parkplatz auf Vordermann zu bringen. Nach einer engen Abstimmung votierten acht Stadträte für die Asphaltierung des gesamten Platzes. Die Kosten dafür veranschlagte die Tegernseer Verwaltung auf rund 30.000 Euro. Man wolle, so die Aussage aus der Stadtratssitzung vom 2. Juli, aufgrund des schlechten Zustandes des Areals mit den Sanierungsarbeiten schnellstmöglich beginnen.
Doch daraus wird nichts. Zum Ende des Jahres seien die Auftragsbücher der Firmen immer sehr voll. Daher wären die Kosten gerade um 20 bis 30 Prozent höher, als die Stadt sie eigentlich veranschlagt hätte, so Bürgermeister Peter Janssen. „Deswegen wurde uns ausdrücklich geraten, die Arbeiten zu verschieben und erst im Winter auszuschreiben“, wie Janssen betont.
“Ist der Zustand so gewollt?”
Argumente, die Maria Heiß vom Gewerbeverband Tegernsee, nicht nachvollziehen kann. In einem offenen Brief wirft sie dem Tegernseer Bürgermeister vor, über mehrere Monate nichts unternommen zu haben, so dass der Platz schnellstmöglich wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt wird. Gleichzeitig stellt Heiß in den Raum, dass der derzeitige Zustand möglicherweise gewollt ist.
Wie zu hören ist bekommt man keine ausführende Firma beziehungsweise die Angebot sind zu teuer. Die Steuer-Einnahmen sprudeln doch wie nie, oder? Zum Beispiel erhielt die Stadt für den Steg von Privat 80.000 Euro und dies obwohl der Steg im städtischen Haushalt voll finanziert war. Ein Bruchteil dessen würde für die Sanierung des Parkplatzes ausreichen.
Janssen erklärt dagegen, im Winter seien die Auftragsbücher der potentiellen Firmen verhältnismäßig leer und man könne dann einen annehmbaren Preis erzielen. Der Plan sieht zurzeit vor, die Aufträge in den nächsten Monaten auszuschreiben, sodass mit Beginn des Frühlings mit der Ausbesserung des Horn Parkplatzes begonnen werden kann.
Ursprünglicher Artikel vom 03. Juli
Aufgrund seines derzeitigen desolaten Zustandes wird der Hornparkplatz in Tegernsee auch als Schandfleck bezeichnet. Der Tegernseer Stadtrat diskutierte daher in seiner gestrigen Sitzung eine Asphaltierung des Platzes.
Dabei entbrannte eine lebhafte Debatte, die am Ende zum knappst möglichen Abstimmungsergebnis führte.
„Die Stimmen häufen sich, dass der Hornparkplatz in seinem derzeitigen Zustand dem Premiumanspruch Tegernsees nicht entspricht“, so Bürgermeister Peter Janssen am Anfang der gestrigen Diskussion im Stadtrat. Die Räte hatten über die Frage zu entscheiden, ob der Hornparkplatz asphaltiert werden soll oder nicht.
Dabei liegen die Planungen, auf dem Areal ein Parkhaus mit 113 Stellplätzen zu errichten, derzeit noch immer in der Schublade. Ein echter Bedarf ist, auch aufgrund der weiter offenen Realisierung eines Hotels im gegenüberliegenden Guggemos-Gebäude, nicht abzusehen. Und vor den Kommunalwahlen im März 2014 soll das millionenschwere Vorhaben wohl auch nicht weiter vorangetrieben werden. „Es weiß derzeit keiner, wann das dort vorgesehene Parkhaus kommt“, so Janssen.
„Zustand unbefriedigend“
Also soll das Grundstück bis auf Weiteres als Parkplatz genutzt werden. Im oberen Bereich können Dauermieter für 30 Euro im Monat Stellplätze nutzen. Der untere Teil ist dagegen öffentlich zugänglich und mit einem Parkscheinautomaten ausgestattet. Der Zustand beider Bereiche ist allerdings vielen Anwohnern und auch einigen Stadtratsmitgliedern ein Dorn im Auge.
Gerade bei Regen bilden sich dort immer wieder tiefe Pfützen. Daher hatte die Stadt den Parkplatz von Zeit zu Zeit ausgebessert, auch Drainagen wurden eingebaut. Von Erfolg waren diese Maßnahmen allerdings nicht gekrönt, weshalb Janssen den derzeitigen Zustand Ende vergangener Woche auf Nachfrage als „unbefriedigend“ bezeichnete.
Ganz oder halb?
Es mache Sinn, den unteren Teil des Parkplatzes zu asphaltieren, da dieser besonders stark genutzt werde und sich dort das Wasser vom oberen Bereich immer sammele, betonte der Bürgermeister gestern im Stadtrat. Diese Maßnahme würde die Stadt 14.500 Euro kosten. Über die Notwendigkeit, dass der Parkplatz hergerichtet werden muss, bestand im Stadtrat grundsätzlich Einigkeit.
Nichtsdestotrotz konnten einige Mitglieder nicht nachvollziehen, warum nur der untere Bereich asphaltiert werden soll. „Ich verstehe nicht, warum wir nicht auch den vermieteten Teil herrichten, schließlich zahlen die Dauermieter dort 30 Euro im Monat für die Nutzung“, so Toni Lengmüller von den Freien Wählern und Betreiber des direkt neben dem Parkplatz liegenden Café Lengmüller.
Und mit seiner Auffassung stand Lengmüller nicht alleine da. Es sei eine schlechte Außenwirkung, wenn man nur die Hälfte asphaltiere, so Gabriele Köstler (Freie Wähler). Und auch Christine Laprell (CSU) und Heino von Hammerstein (Bürgerliste) argumentierten in dieselbe Richtung. „Dann würde es allerdings rund 30.000 Euro kosten, und das, obwohl der obere Parkplatz eigentlich gut in Schuss ist“, entgegnete Janssen.
Zudem sei mittlerweile eine Abflussrinne installiert worden, um das Wasser, das vom oberen Bereich nach unten fließt, aufzufangen, so Janssen weiter. Und auch er fand Zuspruch für diese Auffassung. „Ich bin dafür, zunächst nur den unteren Parkplatz zu asphaltieren und sich dann den Nutzen über eine gewisse Zeit anzuschauen“, so Norbert Schußmann von der CSU, und auch sein Fraktionskollege Toni Staudacher sprach sich klar dagegen aus, „gleich die ganze Fläche zu versiegeln“.
Kampfabstimmung bringt Ergebnis
Am Ende kam es dann zu einer Kampfabstimmung. Dabei votierten acht Stadträte mit Ja und sieben mit Nein. Aufgrund des denkbar knappen Ergebnisses soll nun der gesamten Parkplatz asphaltiert werden.
Dabei wurde nach dem Willen von Peter Janssen ausdrücklich mit in den Beschluss aufgenommen, dass die Asphaltierung den späteren Bau eines Parkhauses nicht ausschließt. Aufgrund des schlechten Zustandes des Areals sollen die Sanierungsarbeiten nun schnellstmöglich beginnen.
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