Kreuth wettert gegen Straßenbauamt

Zu wenig Sicht auf den Verkehr, Leute auf der Straße und eine Ampelschaltung für Blinde, die nachts nicht funktioniert. Die Gemeinde Kreuth ist sauer – und zwar auf das Straßenbauamt Rosenheim.

Schlechte Sicht durch Brückengeländer an der Pointer Gasse.

In der Juli-Sitzung des Gemeinderats stellte Martin Walch (SPD) eine Anfrage bezüglich der Einmündung von der Pointer Gasse auf die Bundesstraße. Walch äußerte seine Sorge über das eingeschränkte Sichtfeld – zumal auf der Bundesstraße in diesem Bereich eine Geschwindigkeit von 80 km/h erlaubt ist. „Wir haben dieses Anliegen erneut an das Straßenbauamt Rosenheim weitergegeben“, erklärte Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) nun bei der letzten Gemeinderatssitzung.

In der Antwort erklärt das Straßenbauamt jedoch, man könne diese Sichtbeeinträchtigung nur dann ändern, wenn die dort bestehende Brücke verbreitert und das Geländer weiter hinaus verlegt werden würde. Doch das sei laut dem Schreiben nicht in Planung. Bierschneider: „Für uns ist das nicht zufriedenstellend. Zwar gehört die Bundesstraße nicht zu unserem Zuständigkeitsbereich, aber es ist eine Gefahrenstelle, da das Brückengeländer wie eine Lamelle die Sicht versperrt.“

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Straßenbauamt sieht keinen Handlungsbedarf

Der Zweite Bürgermeister Wolfgang Rebensburg (FWG) fügte hinzu: „Dieses durchgehende Geländer wurde im Zuge einer Sanierung angebracht. Früher waren dort liegende Riegel, durch die man durchschauen konnte.“ Jetzt seien dort stehende Lamellen angebracht. „Natürlich sieht das Straßenbauamt dort keinen Handlungsbedarf, weil es früher keine Unfälle gab, als das alte Geländer noch da war. Seit dem neuen Geländer ist aber schon ein Unfall passiert.“

Für Martin Mehringer (CSU) ein Unding: „Es ist eigentlich schade, dass in unserem Staat immer erst was Schlimmes passieren muss bevor gehandelt wird.“ Dritte Bürgermeisterin Elisabeth Hartwig (CSU) schloss sich dem an: „Die müssten doch eigentlich nur das Brückengeländer auswechseln.“ Doch die Gemeinde selbst habe darauf keinen Einfluss.

Wanderer laufen auf der Bundesstraße

In diesem Zusammenhang meldete sich Robert Kasper (SPD) mit einem weiteren Problem zu Wort. Auf Höhe der Gärtnerei Nachmanns Grüne Welt seien neue Leitplanken an der Bundesstraße angebracht worden. „Die Leute laufen mittlerweile an dieser Leitplane auf der Straße entlang, das ist wirklich gefährlich.“

Laut Bürgermeister Bierschneider habe man reagiert: „Wir haben dem Straßenbauamt bereits mitgeteilt, dass wir nicht verstehen, warum dort jetzt eine Leitplanke angebracht wurde. Begründung war dann, dass gleich nach der Gärtnerei eine Unterführung liegt und es nun Vorgaben gibt, dass nach einer Unterführung Leitplanken mit einer gewissen Länge angebracht werden.“ Doch die Leute wählen den kürzesten Weg und laufen auf der Straße.

Das ist völliger Wahnsinn. Aber beim Straßenbauamt gibt es keine Bereitschaft, dort irgendwas zu verändern.

Immerhin hatte Bierschneider auch eine positive Nachricht zum Straßenbauamt Rosenheim. An der Ampel im Ortszentrum gebe es seit zwei Tagen nun eine Einrichtung für Sehbehinderte mit akustischem Signal zum Überqueren der Straße. Doch worüber sich die Gemeinderatsmitglieder zunächst freuten, wurde von Christian Bock (CSU) gleich wieder gedämpft: „Die Sache ist die: Diese Einrichtung ist nachts nicht aktiv. Macht wenig Sinn, manche Leute gehen ja auch abends spazieren.“ Da müsse das Straßenbauamt Rosenheim wohl nochmal ran.

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