Tourismus-Betriebe müssen digital in die Offensive

Miesbach – Über 2,7 Millionen Übernachtungen, mehr als sieben Millionen Tagesgäste und ein touristischer Bruttoumsatz in Höhe von über 435 Millionen Euro – die wirtschaftliche Schlagkraft des Tourismus bleibt im Landkreis Miesbach ungebrochen.

„Derzeit erleben wir im Fremdenverkehr ein wirklich goldenes Zeitalter. Gleichzeitig haben unsere touristischen Betriebe nicht erst seit kurzem mit Fachkräftemangel und einer immer mehr um sich greifenden Bürokratie zu kämpfen. Jetzt kommt noch das wachsende Spannungsfeld zwischen Einheimischen und Tagesgästen hinzu. Gerade um den zunehmenden Tagestourismus zu bewältigen, sind innovative Denkansätze erforderlich“, eröffnete Petra Reindl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Miesbach, die Diskussion.

© IHK: Harald Gmeiner von der Alpenregion Tegernsee Schliersee informierte über touristische Initiativen des Kommunalunternehmens im Landkreis, Sitzung des IHK-Regionalausschusses Miesbach am 16.10.2018, Wendelstein-Haus Bergstation

Zustimmung erhielt sie von Gastredner Harald Gmeiner, Vorstand des Kommunalunternehmens Alpenregion Tegernsee Schliersee, der unter anderem Aktivitäten seines Unternehmens zur Förderung eines nachhaltigen und naturnahen Tourismus vorstellte. Initiativen zur Besucherlenkung seien in Zukunft unumgänglich, so Gmeiner. Um diese erfolgreich zu entwickeln und umzusetzen, brauche es jedoch eine Vernetzung und ein landkreisweites umfassendes Datenmanagement auch über den Tourismus hinaus.

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Auf die Herausforderungen im digitalen Bereich, vor denen sich insbesondere kleine und mittlere Betriebe nicht wegducken dürfen, machte Martin Drognitz, Referatsleiter Tourismus bei der IHK für München und Oberbayern, aufmerksam. Laut Drognitz sei die Digitalisierung für den Gast längst in allen Reisephasen angekommen. Das beginnt mit der Online-Recherche und -Buchung, geht über die digitale Begleitung des Gastes während seines Aufenthalts vor Ort bis hin zur Bewertungsphase nach der Reise, die für die Betriebe sehr wichtig ist. Stand 2/2 heute benutzt laut einer IHK-Umfrage ein Großteil der oberbayerischen Betriebe mit weniger als elf Betten keine kommerzielle Online-Buchungsplattform.

Fast ein Drittel der Unternehmen bewertet die eigenen Website-Fachkenntnisse als eher nicht gut, beim Thema Suchmaschinenoptimierung sind es über 40 Prozent. Angesichts dieser Ergebnisse haben die IHK für München und Oberbayern und der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) die gemeinsame Initiative „Tourismus Oberbayern: Echt digital“ ins Leben gerufen. Bis 2019 bietet die IHK in deren Rahmen Workshops und Fortbildungen für Betriebe aus der Tourismusbranche an. Gerade kleinen Betrieben soll geholfen werden soll, den Schritt in die digitale Offensive zu wagen.

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