Weil die Realschule Tegernseer Tal Schwierigkeiten hat, ihren Schülern ausreichend Klassenräume zur Verfügung zu stellen, soll angebaut werden. Bereits im Juli hatte der Kreisausschuss seine Zustimmung für eine Erweiterung der Realschule Tegernseer Tal in Gmund erteilt. Am Mittwoch hat er sich einstimmig für eine erneute Erweiterung ausgesprochen.
Die Mannheimer Firma Vinci Facility SKE GmbH war mit der Planung beauftragt worden. Deren damaliges Konzept sah einen Schulanbau für vier Klassenzimmer vor, jeweils mit einer Größe von 61,90 Quadratmetern, sowie einer Treppe zum Innenhof. Durch den Anbau hätte sich allerdings der Pausenhof verkleinert.
Aus vier mach fünf
Jetzt sollen es fünf Klassenzimmer werden. Um die flächenmäßige Einschränkung des Pausenhofs zu umgehen, will man diese nun direkt auf den Verbindungsgang zwischen Schulgebäude und Turnhalle bauen. Der in der Sporthalle bereits vorhandene Aufzug soll bis ins erste Obergeschoss erweitert werden und so eine behindertengerechte Erschließung sichern.
Nicht mehr benötigt wird eine zusätzlich außenliegende Fluchttreppe. Der zweite Fluchtweg wird über die Treppe in der Turnhalle realisiert. Sollten die Schülerzahlen in Zukunft weiter so explodieren, wäre eine zusätzliche Erweiterung zur Ostseite hin möglich.
Was die überarbeitete Planung kosten wird, weiß man allerdings noch nicht so genau. Die Firma Vinci kalkuliert mit 2,7 Millionen Euro brutto. Der Freistaat fördert das Projekt mit etwa 530.000 Euro. Als Ziel für den Baubeginn wurden die kommenden Sommerferien angesetzt.
Viele Gymnasiasten wechseln auf die Realschule
Schulleiter Tobias Schreiner begründete die steigenden Schülerzahlen mit dem Zuwachs an Schülern, die vom Gymnasium auf die Realschule wechseln. Der erwartete G9-Effekt sei nicht eingetroffen, so Schreiner. Im Schuljahr 2017/2018 habe man 90 Anmeldungen auf der Realschule gehabt, das darauffolgende Schuljahr 2018/2019 seien es 120 gewesen.
Aktuell sind 660 Schüler auf 26 Klassen verteilt. Acht Klassen müsse man bereits in Räumen unterbringen, die nicht als Klassenzimmer konzipiert wurden. Ursprünglich war der Bau für 480 Schüler gedacht, aufgeteilt in 18 Klassen. In dieser Woche habe man sogar den Kunstunterricht ausfallen lassen müssen, so Schreiner, weil der Raum für eine Projektpräsentation der 9. Klasse gebraucht wurde.
Trotz der erheblich gestiegenen Kosten gab es keine Einwände gegen die neue Planungsvariante. Aus Sicht der Kreisausschuss-Mitglieder ist sie „eine zukunftsweisende Lösung“.
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