Viel Verkehr und ein wenig Hoffnung

Ist die Hauptstraße in Marienstein eine Rennstrecke? Das zumindest findet ein Anwohner und hat jüngst einen Antrag auf Errichtung einer 30er-Zone auf der gesamten Durchfahrtsstraße gestellt. Die kommt jetzt – wenn auch erstmal in abgespeckter Form.

Die Hauptstraße in Marienstein ist in der Woche eine Rennstrecke, sagen Anwohner.

Bereits im Sommer hatten sich Bewohner der Hauptstraße im Waakirchner Ortsteil Marienstein über die aus ihrer Sicht „unerträgliche“ Verkehrssituation beklagt. Die Autofahrer seien innerorts viel zu schnell unterwegs, beanstandeten Anlieger, weshalb eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer gefordert wurde.

Eine 30er-Zone sei nicht erforderlich, meint dagegen die Polizei. Auch das Straßenbauamt hält eine Geschwindigkeitsbeschränkung für nicht gerechtfertigt, da auf der Straße keine erhöhte Unfallgefahr bestehe. Es empfiehlt stattdessen eine Verkehrsüberwachung oder ein Display mit Geschwindigkeitsanzeige. Gesagt, getan: der Gemeinderat beschloss daraufhin zwei Displays zu kaufen.

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Doch in der jüngsten Gemeinderatssitzung kam das Thema – pünktlich zum Jahresende – wieder hoch. Der Mariensteiner Olaf Jäckl hatte einen Antrag gestellt, das Thema 30er-Zone in der Hauptstraße nochmal diskutieren zu lassen. Jäckl hatte nicht nur mit Polizei und Straßenbauamt über das Thema gesprochen (“Da gibt es keine Einwände”) sondern auch 200 Unterschriften von anderen Mariensteinern mitgebracht. Und das zeigte Wirkung.

Ein Jahr langsam fahren – und dann …

So erklärte Gemeinderat Balthasar Brandhofer: “Wir haben hier 200 Unterschriften, das ist nicht wenig. Und ich verstehe auch den Ansatz das Tempo dort zu beschränken.” Rudi Reber wiederum bezog sich auf die erste Entscheidung, Geschwindigkeitsdisplays anzuschaffen und betonte: “Die Displays werden dem Antrag auf 30 km/h nicht gerecht”.

Lob gab es von Bürgermeister Sepp Hartl für die Waakirchner Spedition Weber. Diese würde mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Fahrer für zu schnelles Fahren bestrafen. Denn gerade die Lkw machen den Anwohnern zu schaffen. Zwischen vier und fünf Uhr morgens seien diese „ununterbrochen“ vom und ins Gewerbegebiet unterwegs, wie eine Anliegerin im Sommer gegenüber der Tegernseer Stimme berichtete.

An der Spedition sollen sich nun auch die anderen Autofahrer ein Beispiel nehmen. Der Gemeinderat beschloss mit großer Mehrheit, zusätzlich zu den zwei Displays, eine 30er-Zone in der Mariensteiner Hauptstraße einzurichten. Allerdings erstmal nur für ein Jahr. Nach Auswertung des Testzeitraums wolle man dann gemeinsam entscheiden, wie es mit der 30er-Zone weitergeht.

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