Schneelast auf Dächern – Miesbach reagiert

Der Schnee wird durch den anhaltenden Regen immer schwerer. Bäume knicken unter dem Gewicht ein. Doch wie sieht es mit den Dächern aus? Ab wann wird es gefährlich? Die Stadt Miesbach hat bereits reagiert.

Der Schnee auf den Dächern wird immer schwerer.

2006 stürzte die Eishalle in Bad Reichenhall unter der schweren Schneedecke ein. 15 Menschen starben, zwölf Kinder und drei Frauen. Viele weitere Menschen wurden verletzt. Aufgrund des heftigen Wintereinbruchs in dieser Woche, erinnern sich derzeit auch im Landkreis Miesbach Viele an die Tragödie von vor 13 Jahren.

Wer ist verantwortlich?

Doch wie wird hier bei uns im Landkreis überhaupt mit der Schneelast auf den Dächern umgegangen? Durch den aktuellen Schneeregen wird der Schnee auf den Bäumen und Dächern immer schwerer. „Für die Entscheidung über die Erforderlichkeit von Dachräumungen gibt es spezielle Sachverständige“, erklärt Sophie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamts, auf Nachfrage. „Über die Erforderlichkeit muss individuell gebäudeabhängig entschieden werden.“

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Grundsätzlich seien private Hauseigentümer für ihre Dächer selbst verantwortlich. „Das Landratsamt und die jeweiligen Kommunen prüfen nur auf den eigenen, also öffentlichen Gebäuden, ob Veranlassungen zu treffen sind.“ Privaten Hauseigentümern wird deshalb empfohlen, gegebenenfalls entsprechende Gebäudesachverständige beizuziehen.

Die Räumung von öffentlichen Gebäuden kann von den Feuerwehren vorgenommen werden. Die Räumung von privaten Gebäuden kann beispielsweise von Zimmerei- oder Spenglereibetrieben durchgeführt werden.

Die Stadt Miesbach hat bereits auf die schwere Schneelast auf den Dächern reagiert. Am Nachmittag werden dort die Eishalle und die Stadtbücherei abgeschaufelt. Der Schnee wird dann mit Hilfe von LKW abtransportiert.

Der Schnee auf der Miesbacher Eishalle wird abgetragen. / Bild rechts: Verena Assum

Wie sieht es im Tegernseer Tal aus?

In den Tal-Gemeinden gibt es momentan noch keinen Grund zur Sorge: „In Tegernsee besteht derzeit keine Notwendigkeit, Dächer vom Schnee zu befreien“, erklärt Geschäftsleiter Hans Staudacher auf Nachfrage. Dennoch versichert er: „Die städtischen Gebäude werden regelmäßig kontrolliert und je nach Lage vor Ort entschieden.“ Das selbe ist auch aus der Gemeinde Rottach-Egern zu vernehmen. Bisher mussten auch dort keine Dächer vom Schnee befreit werden: „Wir gehen davon aus, dass diese Woche noch keine Dächer abgeschaufelt werden müssen“, so Geschäftsleiter Gerhard Hofmann. „Betroffen könnten allerdings ältere Wohnhäuser sein, wo die Schneelastanforderung noch geringer war.“

Ähnlich verhält es sich in Bad Wiessee: „Auch hier mussten noch keine verwaltungseigenen Gebäuden vom Schnee befreit werden. Momentan ist nicht erkennbar, dass es Veranlassungen hierzu geben könnte“, erklärt Wiessees Geschäftsleiter Hilmar Danzinger. Die Dächer gemeindlicher Gebäude würden in Abstimmung zwischen Bauhof und Feuerwehr geräumt werden. Doch bisher sei das noch nicht der Fall gewesen. „Bei privaten Gebäuden gilt der Grundsatz der Eigenverantwortlichkeit.“

In der Gemeinde Kreuth werden die Dächer der gemeindlichen Gebäude ebenfalls regelmäßig überprüft. „Derzeit besteht aber keine Notwendigkeit, abzuschaufeln“, so Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider. Doch auch er verspricht: „Wir werden die Situation weiterhin im Auge behalten und falls notwendig reagieren.“ Privaten Hauseigentümern rät er, im Zweifel mit Hilfe eines Experten zu prüfen, für welche Schneelasten das jeweilige Haus errichtet wurde. „Eine generelle Empfehlung können wir hier aber nicht geben, da die Situation für jedes Haus unterschiedlich ist“, so Bierschneider abschließend.

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