Laut Antrag auf Vorbescheid ist der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage geplant. Es soll nach Ansicht von Bauamtsleiter Helmut Köckeis ein „größeres Projekt“ werden. Das dreigeschoßige Gebäude sei 28 Meter lang und 16 Meter breit, „mit einem Quergiebel nach vorne“. Zwar würden in der „näheren Umgebung einige größere Gebäude stehen“, so Köckeis, aber dennoch gebe es für die Ausmaße des Projekts keine Bezugsfälle.
Dies sei ein typisches Beispiel dafür, wie etliche Bauherren sich ihr Projekt im „Baukastensystem“ zusammenstellen würden. Überall orientiere man sich an den größtmöglichen Maßen der Bezugsfälle, ob Länge, Höhe oder Breite. „Das mischt man dann zusammen, daraus wird das Wunschobjekt“, wusste Köckeis aus langjähriger Erfahrung. „So geht es nicht“. Die Grenzabstände wären zwar vorhanden, „aber es fügt sich nicht ein“, bemängelte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block). Gegen das Vorhaben „an sich“ habe er „keine stichhaltigen Gründe“, so Köckeis abschließend, „aber gegen die Größe des Gebäudes“. Das gehe „auf keinen Fall“.
„Da brauchen wir gar nicht diskutieren“ meinte Höß, da sich das Gebäude nicht aus „der näheren Umgebung ableiten lässt“. Diesem Beschlussvorschlag folgte der Bauausschuss einstimmig, da auch keine Fremdenverkehrssatzung für dieses Gebiet vorliege. So dauerte es keine fünf Minuten, bis der Antrag auf Vorbescheid wieder in der Ablage verschwand. Der Fall war zu eindeutig.
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