Von der Metzgerei zum Weißwurst-Imperium

Die Nachricht kam am Pfingstwochenende völlig unerwartet. Ein Herzinfarkt hat den weit über den Landkreis hinaus bekannten Fleischerei-Unternehmer Toni Holnburger mit nur 49 Jahren am Samstag aus dem Leben gerissen. Dies wird von seiner Familie bestätigt.

Sohn Anton “Toni” (li.) mit seinem Vater Hans Holnburger. / Quelle: Holnburger

Anton „Toni“ Holnburger war Inhaber und Geschäftsführer in der dritten Generation des gleichnamigen Unternehmens, in das er 1987 einstieg. Schnell gelang es ihm, mit seinen über 150 Mitarbeitern die Fleisch- und Wurstwaren über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt und begehrt zu machen. Holnburgers Spezialitäten werden in vielen Märkten in Bayern, bis in den hohen Norden Deutschlands sowie im benachbarten Österreich geschätzt.

Legendär ist seine Weißwurst-Party beim berühmten Stanglwirt im Tiroler Going. Dort kommen seit Jahren einen Tag vor dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel mehr als 3.000 Menschen zum Weißwurstessen zusammen. Was 1991 als Stammtischrunde seinen Anfang mit Toni Holnburger und einer Handvoll prominenter Skifahrer nahm, ist heute der Treffpunkt von Prominenz und Ski-Legenden.

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Vor über 80 Jahren legte Anton Holnburger sen. den Grundstein für die Fleischwaren Holnburger GmbH. Aus einem Metzgereibetrieb mit drei Mitarbeitern entwickelte sich ein mittelständisches Unternehmen, das von Prüfern der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) mit Medaillen überhäuft wurde. 1.316 Goldmedaillen, 721 Silbermedaillen und 303 Bronzemedaillen waren das Ergebnis. Die 17-malige Auszeichnung mit dem Bundesehrenpreis, 23 Mal mit dem Preis der Besten sowie zahlreiche Goldmedaillen für die Weißwurst. Diese Zahlen sprechen für den hohen Leistungs- und Qualitätsstandard der Miesbacher Metzgerfamilie.

Anton “Toni” Holnburger auf der berühmten Weißwurstparty in Kitzbuehel. / Quelle: EXPA/Jakob Gruber

1970 übernahm Hans Holnburger das Unternehmen. Mit ihm beginnt der mehrmalige Ausbau des Betriebs. Zehn Jahre später ist der neue und moderne Verarbeitungsbetrieb mit angeschlossenem Großverkauf in der Miesbacher Wendelsteinstraße abgeschlossen. 1983 wird eine weitere Zerlegung geplant und integriert. Mit der Übernahme von Junior-Chef „Toni“ Holnburger expandiert das Vorzeige-Unternehmen des Landkreises weiter, um der wachsenden Nachfrage standzuhalten.

Mit ihm konnten neue Absatzmärkte in Deutschland erschlossen werden. Bis nach Berlin gelangte der Ruf der Holnburger Brotzeitspezialitäten aus Miesbach. Die EU-Zulassung folgte 1993. Damit wurde der Export in andere Länder, insbesondere ins benachbarte Tirol und das Salzburger Land möglich. 2002 konnte Holnburger seine vierte Filiale im Landkreis eröffnen: in Rottach-Egern. Der Umzug nach Rottach-Weißach erfolgte im Jahr 2012.

Mitten in seinem Tatendrang wurde „Toni“ Holnburger nun aus dem Leben gerissen, wie sein Vater Hans Holnburger und Senior-Chef der Tegernseer Stimme auf Nachfrage bestätigt. Zuhause sei sein Sohn einem Herzinfarkt erlegen. Am 20 Juni wäre „Toni“ 50 Jahre alt geworden.

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