Auf dem 1.400 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Hauses Ursula will die WM-Eigenheimbau GmbH aus Ismaning sechs Gewerbeeinheiten und 22 Wohnungen errichten. Die Wohnfläche beträgt insgesamt 1.400 Quadratmeter, für Geschäfte und Gewerbe sollen 600 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Stellplätze werden in einer Tiefgarage geschaffen. Angeboten wird es unter „Lake Life“. Zumindest live kann man seit über einem Jahr den Grundwasserspiegel beobachten. Denn seitdem tat sich wenig dort, wo eigentlich schon die Fertigstellung erfolgen sollte. So waren es zumindest die Pläne des Familienunternehmens Wendler.
Mit weit mehr als einem Jahr Verzögerung müht sich nun eine Baufirma mit den Spundwänden in diesem schwierigen Untergrund. Ein Bagger rammt einen Eisenträger nach dem anderen ins Erdreich. Doch für Florian Sareiter (CSU) ist es „ein absolutes No-Go, wie es da unten ausschaut“. Ob denn die Gemeinde Schuttberg und Bauloch ähnlich der Seeperle in Rottach-Egern nicht mit einem ordentlichen Bauzaun verschönern könne, fragte er im Gemeinderat.
„Ich habe regelmäßig mit dem Bauwerber und dem Auftragnehmer für die Spundung gesprochen“, sagte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block). Nun würden seit einigen Tagen wieder weitere Arbeiten stattfinden. „Natürlich wären Bretterwände schöner und besser“, so Höß. Aber die Gemeinde habe bereits eine Zusage erteilt, dass temporär für die ersten Arbeiten ein Kran auf der öffentlichen Fläche aufgestellt werden könne. Denn die Bebaubarkeit des Grundstücks gehe bis an den Rand.
„Zu großer Baukörper“
Im Gegenzug bekomme die Gemeinde dafür eine „Kanalleitung durch das Grundstück im Grundbuch gesichert“. Sonst müsste man unter Umständen den ganzen Kanal verlegen „und den Lindenplatz wieder aufreißen“. Temporär würde man für „einige Monate“ bis Weihnachten einen Kran dort stehen haben. Da wäre ein Bretterzaun im Weg. Er habe immer an solch einen Zaun gedacht, aber er sei vom Bauwerber „alle 14 Tage“ mit einem Baubeginn vertröstet worden.
Einräumen wollte Höß, dass „wir vielleicht einen zu großen Baukörper genehmigt und keinen Durchführungsvertrag vereinbart haben“. Man habe „sieben Tekturen gemacht, was schon einmal gut war“, erwiderte Sareiter. Eine rechtliche Handhabe ohne Durchführungsvertrag für den sich ständig verzögernden Baubeginn habe man nicht, klärte Geschäftsleiter Hilmar Danzinger auf. „Da geht nichts“.
Fehlender Durchführungsvertrag
Wieso der Schuttberg am Lindenplatz immer noch dastehe, werde sie von vielen Leuten gefragt, meinte Ingrid Versen. „Die Gäste sind ziemlich sauer“. Nach ihrer Information würden die Deponien diesen Schutthaufen nur für teures Geld entsorgen. Auch dies hätte man mit einem Durchführungsvertrag besser regeln können, meinte Höß. „Das war vorher nicht abzusehen“. Künftig werde man sich mit solchen Durchführungsverträgen wohl befassen müssen.
Wie Bauschutt günstig entsorgt werde, sei beim Abriss des ehemaligen Jodbads demonstriert worden, erklärte Danzinger. Die WM-Eigenheimbau habe wohl den Fehler gemacht und „alles auf einen Haufen geschmissen“. Jetzt sei der Schutt am Lindenplatz nur teuer zu entsorgen. So werden wohl noch viele Monate vergehen, bis am Lindenplatz der Schandleck verschwindet und Neues entsteht.
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