Die Verleihung des „Lichtblicks“ stand gestern Abend ganz oben auf der Tagesordnung der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT), die zur Jahreshauptversammlung in die Naturkäserei Tegernseer Land nach Kreuth geladen hatte. Die Würdigung bekommen alljährlich herausragende Projekte zugesprochen, mit denen sich Bürger um die Schönheit und Einzigartigkeit der hiesigen Kultur und Landschaft verdient machen. Im vergangenen Jahr war es die Herzogliche Brauerei Tegernsee als Bauherrin des Gasthofs Maximilian in Gmund.
In diesem Jahr machte Angela Brogsitter-Finck bis zuletzt ein Geheimnis daraus. „Es soll nichts an die Öffentlichkeit dringen“. Denn es ist wieder ein Team, das preiswürdig erachtet wurde. Doch dieses hat es in sich. Jahrelang hatte die Heilpraktikerin und Autorin Susanne Heim die Vernichtung des Waldbodens, den sie als „Haut der Berge“ bezeichnet, massiv beklagt. Gerade die Holzernte der Staatsforsten mit schwerstem Gerät beschädige den Humusboden „irreversibel“.
Der „Pferderücker“
Heim suchte das Gespräch mit dem Schlierseer Forstbetriebsleiter Jörg Meyer. Der zeigte sich aufgeschlossen. Bodenschutz sei nicht nur ein zentrales Anliegen der Staatsforsten, sondern sogar gesetzliche Verpflichtung. Auch bei der Schneise der neuen Forststraße zur Sutten hätte laut Meyer manches „besser laufen können“, da wolle er „nichts schönreden“. Aber den Vorwurf von Heim, den Staatsforsten gehe es nur um Gewinnmaximierung, wollte Meyer vor knapp einem Jahr nicht gelten lassen.
Dennoch blieb man im Gespräch. Heim gelang es schnell einen „Arbeitskreis Bergwald“ zu gründen. Inzwischen habe sie eine Truppe von zehn Leuten, „die was bewegen wollen“. Heim verwies auf das Positivbeispiel in der Langenau, in der die Baumstämme noch mit Zugpferden aus dem Bergwald geholt werde. Dort arbeitet nach dieser alten Praxis „Pferderücker“ Josef Kreidl.
Auch hier zeigte sich Meyer kooperativ. Somit gelte der „Lichtblick“ laut Brogsitter nicht nur Susanne Heim, Jörg Meyer, Armin Just vom Revier Rottach-Egern und Josef Kreidl für seine naturnahe Waldbewirtschaftung, sondern dem ganzen Arbeitskreis „Bergwald“. Brogsitters Fazit: „Wir sind nur noch im Verbund stark und müssen uns mit anderen Leuten zusammentun“
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