Startschuss für Umbau der Tegernseer Hütte

Die Tegernseer Hütte in Kreuth ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und eine Station für Alpenüberquerer. Seit Ende August dürfen nun keine Übernachtungsgäste mehr aufgenommen werden. Der Grund: Brandschutz. Kreuth unterstützt die nötigen Maßnahmen des Alpenvereins nun.

Die Tegernseer Hütte hängt an einem Fels / Archivbild

Tausende Bergsteiger besuchen jedes Jahr die Tegernseer Hütte, die auf einem schmalen Grat zwischen Ross- und Buchstein in den Tegernseer Bergen nahe Kreuth liegt. Rund 2.600 Menschen übernachten pro Jahr in dem beliebten Bergdomizil. Und auch in diesem Jahr war das Reservierungsbuch von Hüttenwirt Michl Ludwig wieder voll.

Doch, wie berichtet untersagte das Staatliche Bauamt im Landratsamt Miesbach mit einem Bescheid vom 29. August weitere Übernachtungen wegen Brandschutzmängeln.
Gefordert werden von Behördenseite zwei Fluchtwege und eine Hausmeldeanlage. Sobald dies erfüllt ist, könnten wieder Gäste im Dachgeschoss übernachten. Schon im Oktober machte sich der Vorstand der DAV-Sektion Gedanke, wie eine Lösung für die Hütte aussehen könnte.

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Gemeinderat stimmt Plänen zu

Gestern nun lag dem Kreuther Gemeinderat ein erster Entwurf vor. Auch die Mitglieder sind sich der Ausnahmesituation der Hütte bewusst. „Das Grundstück ist als Fels dargestellt“, erklärte Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU). Man befinde sich hier im Außenbereich und habe schon immer ein Gebäude, das nicht der Satzung entspreche. „Hier muss man aber auf die Lage Rücksicht nehmen. Die Tegernseer Hütte ist ein beliebtes Ausflugsziel. Uns allen ist daran gelegen, dass hier bald wieder was möglich ist“, so Bierschneider weiter.

Die neue Planung sehe nun eine Veränderung an der Westseite vor. Das Dach soll um Quergiebel und Gauben erweitert werden und zwei Außentreppen sowie zwei Balkone sollen hinzukommen. Insgesamt vergrößert sich die Nutzfläche dabei um rund 50 Quadratmeter. Hier soll künftig Platz für Mitarbeiter geschaffen werden. Für die Realisierung musste der Gemeinderat nun einige Abweichungen von der Satzung genehmigen.

So sehen die Entwürfe für die Tegernseer Hütte aus / Quelle: DAV

Martin Walch (SPD) betonte: „Ich bin normal kein Freund von Abweichungen. Die Tegernseer Hütte hat aber eine exponierte Lage. Nachdem die nun solche Auflagen bekommen haben, bin ich schon dafür das zu befürworten.“ Dem schloss sich auch Elisabeth Hartwig (CSU) an. „Ich finde dem sollten man zustimmen.“ Das sahen wohl auch alle anderen so. Die Räte erteilten dem Alpenverein ihr einvernehmen.

Für den Verein bedeutet der Umbau nun einen immensen Aufwand angesichts der exponierten Lage auf 1650 Metern Höhe. Die Tegernseer Hütte ist nur zu Fuß zu erreichen. Lasten werden mit einer Materialseilbahn transportiert, deren Nutzlast allerdings beschränkt ist. Zudem gibt es auf dem Bergsattel zwischen den Doppelgipfeln wenig Platz.

Michl Ludwig, Pächter der Tegernseer Hütte, ist mit seinem Team nun erstmal in die Ruhepause gegangen. Wie schnell die Baumaßnahmen umgesetzt werden und ob schon im Frühjahr mit einer Eröffnung geplant werden kann, wird sich wohl in den kommenden Wochen entscheiden.

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