Der kleine Bahnübergang in Schaftlach am Westerpoltweg hat inzwischen relativ große Bekanntheit erlangt – und zwar durch die orange-weiße Party-Girlande. Grund ist die seit etwa vergangenen Winter defekte Schranke, die mal schließt und mal nicht. Da der Fehler nicht zu lokalisieren war und die gesamte Anlage ausgetauscht werden sollte, hat die Bahn kurzerhand Leute abgestellt, die im Schichtbetrieb Bänder spannen, wann immer Züge kommen, um eben die Sicherheit zu gewährleisten.
Eigentlich eine gute und einfache Idee. So wie früher, als es den Schrankenwärter noch gab. In einigen Medien allerdings wurde von „Schrankenkrise“, „Bahnsinn“ oder „unhaltbaren Zuständen“ gesprochen. Denn heutzutage in automatisierten Zeiten wirkt so eine Party-Girlande sicherheitstechnisch doch etwas unangemessen.
Bis Weihnachten soll die Girlande weg
Wem beim Warten auf die BOB allerdings langweilig wird, der hat zumindest die Gelegenheit, sich am Bahnübergang mal mit dem Schrankenwärter zu unterhalten. Die Bahn nennt das offiziell den „Sicherungsposten“ und der erzählt, dass er in seinem Auto, das als Schrankenwärterhäuschen fungiert, Filme gucken und Radio hören kann.
Er wisse zwar nicht, wann die Schranke ausgetauscht wird, gibt aber zu, dass die Bahn sich Zeit gelassen hat mit der Reparatur. Eine gerade am Bahnübergang wartende Anwohnerin gesellt sich dazu und meint:
Das Ganze dauert schon zu lange, als dass man noch von einer provisorischen Lösung sprechen könnte. Vielleicht hat die Bahn die Schranke auch vergessen?
Nein, hat sie nicht, wie der Pressesprecher der Bahn gegenüber der TS mitteilt. Es hat zwar etwas länger gedauert, auch wegen einem Zulieferer, doch die Bahn hofft, „dass bis Weihnachten die neue Sicherungstechnik am Bahnübergang in Schaftlach eingebaut und dann der Sicherungsposten abgezogen werden kann.“ So der offizielle Wortlaut der Presseabteilung der Deutschen Bahn. Also harren wir der Dinge, die da kommen und freuen uns, dass es noch Schrankenwärter und Girlanden gibt. 😉
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