Wer derzeit an der Baustelle des Badehauses in Bad Wiessee vorbeikommt, dem sticht eine dunkle Fassadenverkleidung ins Auge, die mehr schwarz als braun wirkt. Viele Betrachter stören sich offenbar daran, sagt Renate Zinser, die Jodbad-Geschäftsführerin, die viel darauf angesprochen werde. Dies aber ist nur die Unterkonstruktion, da werden noch die Weißtannen-Lamellen aufgebracht, versichert Zinser. Dies geschehe allerdings erst im Januar. „Dennoch sind wir gut in der Zeitschiene“. Projektentwickler Helmut Karg wird etwas genauer:
Die Eröffnung erfolgt nach Ostern.
Dies wäre dann frühestens Mitte April. Zinser geht davon aus, dass der Probebetrieb im Laufe des März beginnen kann, „das ist aber nicht in Stein gemeißelt“. Bis Ende Februar soll noch in der Interimslösung im Badepark „voll durchgebadet“ werden. Zinser ist sich sicher, dass Peter Höß noch als amtierender Bürgermeister die Eröffnung seines Sorgenkindes vollziehen kann.
Höß hatte zuletzt in der Bürgerversammlung bedauert, dass vom ersten Entwurf bis nun zur Fertigstellung alles so lange gedauert hätte. Damit würden gestiegene Kosten die Einsparungen verpuffen lassen. Mit der Quellensanierung kostet das Badehaus nun über zehn Millionen Euro. Auf die Kosten angesprochen meint die Jodbad-Chefin, diese seien unverändert im Plan, „da hat sich nichts verschoben“. Klarheit werde es aber erst mit der Endabrechnung geben.
Anfragen für Kuren im neuen Badehaus
Ein „Balanceakt“ sei dagegen die Terminierung im neuen Jodbad, da es bereits Anfragen von auswärtigen Kurgästen gebe, aber ein genauer Eröffnungstermin noch nicht feststehe. Auch Einheimische würden vermehrt nachfragen, wann sie im neuen Badehaus ihre Anwendungen nehmen könnten.
Die Zulassung durch die Kassenärztliche Vereinigung komme erst, wenn der Bau fertig ist. „Aber die bekommen wir“, versichert Zinser. Das sei schon im Vorfeld geklärt worden. Zumal die Kasse die Baumaßnahmen „mitbegleitet“ habe. „Ich gehe davon aus, dass dies auf Anhieb funktionieren wird“, da die Kasse bereits bei der Projektierung eingebunden gewesen sei. Vorgaben waren unter anderem die Deckenhöhen von 2,50 Metern, wo Fliesen angebracht werden müssen und die Barrierefreiheit im ganzen Badehaus.
„Jungbrunnenstudie“ schwört auf Wiesseer Heilwasser
Rückenwind bekommt das Jodbad aktuell durch eine „Jungbrunnenstudie“ der Salzburger Paracelsus–Universität. Untersucht wurde die Nachhaltigkeit von Badetherapie und Bergwandern auf Prozesse des Alterns bei Personen im Alter von 65-85 Jahren. Studienziel war ein therapeutisches Modell zur Stärkung des Immunsystems bei älteren Menschen, das auf badetherapeutischen Anwendungen in Kombination mit gezielter Bewegungstherapie beruht.
Hier würde gerade das Jod-Schwefel Wasser in Bad Wiessee nachhaltig die Aktivität der Fresszellen und somit langfristig das Immunsystem stärken. Fazit der Studie: „Heilbaden und Bergwandern verbessern das Gleichgewicht von Personen im Alter von 65-85 Jahren und haben verjüngende Effekte auf das Immunsystem“. Das Jod-Schwefel Wasser in Bad Wiessee wirke zudem nachhaltig immunaktivierend und immunstärkend.
Noch aber ist Zinser erst „entspannter“, wenn im Januar die Auflattung der dunklen Fassade erfolge, dann „ist das Jodbad mit dem hellen Holz um so schöner.“
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