Im April sickerte durch, dass die Stadt die Neuverpachtung des Lokals am vorgelagerten Holzsteg ausgeschrieben hatte. Wirtin Carolin Krauß fiel aus allen Wolken. Immerhin betreibt sie ihr „Lebenswerk“ seit der Eröffnung des Seehauses im Jahr 2005. Anfangs zusammen mit Barbara Vier zog sie ein Lokal mit modern-rustikaler Optik und mediterraner Küche auf. Beliebt sind in dem Lokal mit vorgezogener Terrasse über dem See Tapas, Bruschetta, Tramezzini und selbstgemachte Kuchen. Das Lokal sei ihre Existenz, sagte die Wirtin, als die Entscheidung im benachbarten Rathaus fiel.
„Es ist an der Zeit, auch anderen Wirten eine Chance zu geben“, begründete Bürgermeister Johannes Hagn die Ausschreibung. Der Stadtrat habe sich lange Gedanken gemacht und entschieden, dass ein frischer Wind durchs Seehaus wehen solle. Eine Verpachtung müsse nicht auf Lebenszeit ausgerichtet sein, fand Hagn.
Nach mehr als einem halben Jahr und etlichen Vorstellungrunden verkündete der Rathauschef eher beiläufig im Stadtrat die Entscheidung: „Wir haben uns viel Zeit gelassen und viele Leute angesehen. Neue Pächter werden Julia und Christian Wörner, die auch in Rottach-Egern die Bar Tranquilo betreiben“.
Namhafte Adressen in Wörners Vita
Sichtlich erfreut darüber zeigt sich Christian Wörner, als ihn die Tegernseer Stimme in seinem bisherigen Gastrobetrieb antrifft. Er habe dort im Seehaus selber schon gearbeitet und kenne die „Superlocation“. Dennoch wollen er und seine Frau das Rottacher Lokal weiterführen. Tegernsee aber werde eine „große Herausforderung“. Glücklich sei man, dass die Wahl auf sie gefallen sei, sagt Wörner und enteilt in die Küche.
Der ausgebildete Hotelfachmann begann seine Laufbahn laut eigener Homepage im Bayerischen Hof in München, war dann im Mandarin Oriental Genf, Hotel Andalucia Santa Barbara USA, Hotel Vier Jahreszeiten und im Restaurant Zum Aumeister in München. Sein Beruf führte Christian Wörner am Tegernsee ins Seehotel Überfahrt, nach Bad Tölz ins Restaurant Viculinaris und ins Frühauf im Postillion wieder nach Rottach-Egern.
Den Grundstein seiner Liebe zur spanischen Küche legte seine andalusische Mama am heimischen Herd. Naheliegend waren daher auch traditionelle Tapas in seiner Bar Tranquilo. Mit seiner Frau Julia, einer gelernten Servicekraft, will er nun ab 1. Dezember 2020 Mediterranes weiterhin auch in Tegernsee anbieten und für „frischen Wind“ sorgen.
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