Die Bundesstraße B 318 stellt im bayerischen Oberland eine wichtige Nord-Südverbindung dar. Neben dem täglichen Berufsverkehr hat sie im Landkreis Miesbach vor allem für Ausflügler und Touristen eine bedeutende Verkehrsfunktion von und zum Tegernsee. Bereits jetzt weist der nördlichste Abschnitt der B 318 von der Autobahnanschlussstelle Holzkirchen bis zum Anschluss zur Kreisstraße MB 9 eine Belastung von zirka 30.000 Fahrzeugen pro Tag auf – und es werden mehr.
Die Prognose bis zum Jahr 2025 ergebe laut Staatlichem Bauamt Rosenheim sogar eine Belastung von zirka 36.000 Fahrzeugen pro Tag. Um die Leistungsfähigkeit und die Verkehrssicherheit der Strecke zu erhöhen, wurde im Juni 2017 dann mit dem vierspurigen Ausbau der B 318 zwischen der Autobahnanschlussstelle Holzkirchen und der Anschlussstelle zur Kreisstraße M9 begonnen.
Die alte Fichtholz-Ampel: Hauptursache vieler Stauungen
Wie das Staatliche Bauamt Rosenheim erklärt, war vor allem der Rückbau der nicht mehr leistungsfähigen Ampelkreuzung der B 318 mit der alten Kreisstraße MB 14 ein wichtiger Bestandteil der Baumaßnahme. Hier kam es in Spitzenstunden zu erheblichem Rückstau auf der Bundesstraße in beide Richtungen, teilweise sogar bis in die Anschlussrampen der A8. Da aufgrund der vorhandenen Bebauung und der Nähe zur Autobahnanschlussstelle im Bereich der Einmündung eine höhenfreie Lösung allerdings nicht möglich war, wurde die Kreisstraße MB 14 bereits 2012 vom Landkreis Miesbach nach Südwesten verlegt.
Während der Baumaßnahme konnte jetzt ein höhenfreier Anschluss über die von Juni 2017 bis August 2018 neu errichtete Brücke an die B 318 südlich des Firmengeländes ISKA geschaffen werden. Dadurch entfallen laut Staatlichem Bauamt Rosenheim die regelmäßigen Staus auf der Bundesstraße, was wesentlich zur Verbesserung des Verkehrsflusses und vor allem zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitrage.
Nach über zwei Jahren Bauzeit ist der Ausbau nun also weitgehend fertig. Heute Vormittag fand daher die offizielle Eröffnung der Strecke durch das Staatliche Bauamt Rosenheim in Form einer Pressekonferenz in der Autobahnmeisterei Holzkirchen statt. Gemeinsam mit der Landtagspräsidentin Ilse Aigner, dem Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan sowie den Bürgermeistern von Holzkirchen und Valley wurde dabei über die gesamte Baumaßnahme informiert.
Der Pressetermin fand zunächst im Dachgeschoss der Autobahnmeisterei statt. Begrüßt wurden die Anwesenden durch den Baudirektor des Staatlichen Bauamts Rosenheim, Stefan Leitner. Er zeigte sich stolz darüber, dass der Ausbau termingerecht und unter Aufrechterhaltung des Gesamtverkehrs während der ganzen Bauzeit abgeschlossen werden konnte.
14 Millionen für vierspurigen Ausbau
Derzeit werde laut Leitner noch die Lärmschutzwand direkt bei der Autobahnabfahrt erstellt. Außerdem müssten noch die Schutzplankenarbeiten sowie die komplette Beschilderung fertiggestellt werden. In Kürze sollen dann auch die Ersatzpflanzungen beginnen, bis dann im Frühjahr 2020 ein Wildschutzzaun beidseitig entlang der Bundesstraße gebaut wird.
In den kommenden Wochen sei daher immer wieder mit geringen verkehrlichen Einschränkungen auf diesem Abschnitt zu rechnen. Insgesamt, so Leitner, habe die gesamte Baumaßnahme mit 14 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Doch dass es sich gelohnt habe, zeige sich an dem nun besseren Verkehrsfluss beziehungsweise den nicht mehr vorhanden Staus in diesem Bereich.
Olaf von Löwis lobt grüne Brücke
Anschließend fand Landtagspräsidentin Ilse Aigner ein paar Worte, gefolgt von Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan. Olaf von Löwis (CSU), Bürgermeister von Holzkirchen, gab das Lob einiger Bürger weiter. Sie finden die grüne Farbe an der neuen Brücke, die sich am Wappen der Marktgemeinde orientiert, ganz toll. Doch so ganz nach Plan lief die Pressekonferenz für Löwis nicht ab. Er wähnte sich im Glauben, dass der Termin als Außentermin angesetzt gewesen sei. Er habe sich deshalb ganz warm angezogen – inklusive langer Unterhose – und nun sei ihm furchtbar heiß.
Abkühlung gab’s dann für den CSU-Landratskandidaten bei der anschließenden Tour. Etwa 50 Leute, bestehend aus Abgeordneten, Pressevertretern, Polizisten sowie Mitarbeitern der Autobahnmeisterei und des Bauamts, machten sich auf den Weg zur Besichtigung der Strecke.
Zwei Jahre Bauzeit im Rückblick
- Rückblickend gliederte sich die Baumaßnahme für den vierspurigen Ausbau in insgesamt drei Bauphasen. In der ersten Phase von September 2018 bis November 2018 wurde an die bestehende „östliche“ Fahrbahn eine provisorische Zusatzfahrspur angebaut. Diese war zur Schaffung von Arbeitsräumen für die Verkehrsumlegung beim Neubau der „westlichen“ Fahrbahn nötig. Gleichzeitig erfolgten der oben genannte Abbau der bestehenden Ampelanlage bei Fichtholz und der Aufbau einer provisorischen Ampelanlage sowie der Ausbau der östlichen Auffahrtsrampe. So war nach Abschluss der ersten Bauphase die östliche Anbindung der verlegten Kreisstraße MB 14 über die neu errichtete Brücke an die B 318 möglich.
- Für die zweite Bauphase zwischen Dezember 2018 und Juni 2019 wurde der komplette Verkehr anschließend auf die östliche Fahrbahn inklusive provisorischer Zusatzfahrspur umgelegt. Damit konnte der Komplettausbau der Westseite mit Mittelstreifen, der Anschluss an die MB 9 und die Fertigstellung der westlichen Anschlussrampe erfolgen. Mit Abschluss der zweiten Phase wurde dann auch die provisorische Ampelanlage abgebaut.
- In der dritten Bauphase von Juli 2019 bis Oktober 2019 wurde der Verkehr dann auf die jetzt fertiggestellte westliche Fahrbahn umgelegt, sodass die restlichen Arbeiten auf der östlichen Fahrbahn erledigt werden konnten. Dabei wurde auch die provisorische Zusatzfahrspur wieder zurückgebaut. Seit gut einem Monat sind die Hauptbauarbeiten nun abgeschlossen und sämtliche Fahrbeziehungen inklusive der Auf-und Abfahrtsrampen von und zu den Kreisstraßen MB 9 und MB 14 in Betrieb.
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