Wo sich kürzlich noch Schulkinder in der Pause tummelten, stehen nun Container nahe an der B318, unmittelbar neben der Kinderkrippe, die aus allen Nähten platzt. Denn sie bietet nicht ausreichend Platz für die Neuanmeldungen der Kleinsten. Betrieben und verantwortet wird die Krippe durch Pfarrer Martin Weber von der Evangelischen Kirchengemeinde Tegernsee.
Eine weitere Krippengruppe könne wegen der baulichen Gegebenheiten nicht im ehemaligen kleinen Schulhaus untergebracht werden, hieß es zuletzt im Gemeinderat. Deshalb benötige man für die zusätzliche Gruppe als Übergangslösung ein mobiles Gebäudesystem. Dieses besteht laut Thomas Holzapfel aus 16 Containern mit einem Verbindungsgang zum kleinen Schulhaus. „In diesem Falle muss keine mobile Küche installiert werden, da die Küche im Bestandsgebäude genutzt werden kann“.
Mehr als eine viertel Million Euro für zwei Jahre
Bei einer Montage ohne direkte Verbindung zum Bestandsgebäude hätte eine mobile Küche eingebaut werden müssen, was noch teurer gekommen wäre. Die veranschlagten Kosten von 265.000 Euro für zwei Jahre ließen manchen Gemeinderat aufstöhnen. Das ist „kein günstiger Schritt“, sagte Florian Sareiter (CSU), aber um diese „Pflichtaufgabe“ komme man nicht herum, denn „das Thema brennt extrem unter den Nägeln“.
Laut Geschäftsleiter Hilmar Danzinger soll die Eröffnung am 1. Februar erfolgen. Dann dürften folgende Kosten fällig werden: 12.000 Euro für das Fundament, ca. 35.000 Euro für Anlieferung, Aufstellung (samt Sonderausstattung für Kleinkinder), 28.000 Euro für einen besonderen Dachaufbau durch den Schneedruck, 11.000 Euro zum Anschluss von Versorgungsleitungen und 25.000 Euro für die kleinkindgerechte Möblierung. Die monatliche Miete ab 6. Dezember für die Dauer von zwei Jahren beträgt 5.100 Euro. Unter dem Strich kommen auf die Gemeinde Kosten von etwa 255.000 Euro zu.
Angesichts der Ausgaben wäre Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) „gleich am liebsten“ ein Anbau an die bestehende Kinderkrippe gewesen. Aber damit würde man „vollendete Tatsachen“ schaffen und könnte mögliche Alternativen „nicht umsetzen“. So lässt der große Wurf in zwei Jahren auf sich warten.
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