Früchtegroßhandel Wunderlich verlegt Firmensitz

Bislang machte man die grünen Lieferfahrzeuge der Firma Wunderlich an der B307 in Gmund aus. Das wird sich ändern. Denn das Traditionsunternehmen verlagert seinen Firmensitz nach Rottach-Egern in eine große Gewerbehalle. Darüber war man im Ortsplanungsausschuss sichtlich erfreut und drückte auch mal ein Auge zu.

Auf dieser grünen Wiese An der Barthsäge zur Weissach hin plant die Firma Wunderlich ihren neuen Firmensitz. / Quelle: Klaus Wiendl

Die Neuigkeit kam verschlüsselt daher. Verbrämt als Neubau einer Gewerbehalle mit zwei Betriebswohneinheiten „An der Barthsäge“. Bauherr: Früchtegroßhandel MW GmbH. Dass damit auch die Verlagerung des Unternehmenssitzes verbunden ist, erfuhr man erst durch Bürgermeister Christian Köck (CSU): „Die Familie Walter Rampf als Inhaber des Früchtegroßhandels will ihren Firmensitz von Gmund nach Rottach-Egern verlagern“. Auch mit den Grundstückseigentümern der Grünfläche nahe der Weissach „hat es dankenswerterweise erfolgreiche Vertragsverhandlungen gegeben“.

Zweites Gewerbegebiet für die Gemeinde

Das Grundstück liegt am Ende der Stichstraße An der Barthsäge, die vor dem Grünen Wasserl von der B318 abzweigt. Für die Firma Wunderlich eine ideale Verkehrsanbindung und genügend Platz, um das Unternehmen, das seit dem Jahr 1935 existiert, auf der grünen Wiese auszubauen. Geplant ist eine Halle mit einer Länge von 45 Metern, 18 Metern Breite und 7,40 Metern Höhe. In ihr soll es auch Büros und zwei Betriebswohnungen geben. Damit würde Rottach neben Lori Feichta ein zweites Gewerbegebiet bekommen, frohlockte Köck, der dabei wohl auch an die Gewerbesteuer-Mehreinnahmen dachte.

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„Notariell beurkundet ist bereits, dass An der Barthsäge eine öffentliche Gemeindestraße wird“, so Köck. Auf dem Gelände des Früchtehandels sei aber ein Wendehammer sowohl für den Schneepflug wie auch für die Warenanlieferung erforderlich. Gelöst sei auch die Stellplatz-Problematik auf dem Grundstück. Hinter der Halle müsse der Grünstreifen an der Weissach zur Pflege des Uferbereichs und der Flussbewirtschaftung durch das Wasserwirtschaftsamt erhalten bleiben. Auch die Landwirte bräuchten die Zufahrt zu ihren Wiesen.

Halber Meter höher ist „zumutbar“

Es sei zwar ein „etwas außergewöhnlicher Baukörper“, doch bei Gewerbebauten in einem „Mischgebiet“ müsse man eben auch „andere Maßstäbe“ anlegen, als bei einer normalen Wohnbebauung, befand Köck. „In Summe“ fand er die Planungen gelungen, weil die Fassade mit viel Holz auch traditionelle Elemente enthalte. Wegen der Neigung des Geländes erlaube das Landratsamt einen Ausgleich in der Höhe.

Doch sichergestellt sei, dass die Halle dadurch nicht „exorbitant hoch“ werde. Da die Nachbargebäude eine Höhe von 7,20 Metern hätten, seien die 7,40 Meter des Neubaus noch „zumutbar“. Eine Aufschüttung von einem Meter wegen des Hochwasserschutzes aber hielt Köck für bedenklich. Richtschnur sei, dass sich die Halle in Ost-West-Richtung „harmonisch“ in die Umgebung einfüge und kein Baukörper werde, der einem als Betrachter schon von der Bundesstraße „anspringt“.

Hier geht’s künftig lang zum Früchtehandel Wunderlich / Quelle: Klaus Wiendl

Man sollte das Genehmigungsverfahren wegen der Höhe nicht unnötig hinausziehen, meinte Josef Lang (CSU), denn der Früchtehandel wolle das Gewerbegebäude bald bauen. „Ob die 45 Meter lange Halle einen halben Meter höher ist, fällt dem Betrachter optisch nicht auf. Da sehe ich kein Problem“. Großzügiger als der Bebauungsplan seien auch die Dachfenster und die Firstverglasung ausgefallen, merkte Bauamtsleiterin Christine Obermüller an, sie habe aber „keine Einwände“. Schließlich brauche eine solche Halle Tageslicht. „Die sind harmonisch angeordnet“, pflichtete Köck bei. Nachdem klar wurde, „was da draußen passiert“, genehmigte der Ausschuss einstimmig die Verlegung des Firmensitzes mit neuer Gewerbehalle nach Rottach-Egern.

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