„Wegen der akuten Gefahr eines Hangrutsches musste die Forststraße zur Neureuth kurzfristig gesperrt werden“, erklärt Geschäftsleiter Hans Staudacher zuletzt am Montag. Es seien Maßnahmen zur Sicherung des Hanges mit einer Fachfirma geplant. „Über die Dauer der Sperrung kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Auskunft gegeben werden“, so Staudacher zuletzt.
Doch der Murenabgang ist offenbar dramatischer, die Folgen noch nicht absehbar. Für Wirt Thomas Gigl ist jedenfalls klar, dass er ab morgen, Donnerstag, seinen Gasthof schließen muss. „Ich kann nicht mehr mit gutem Gewissen meinen Mitarbeitern gegenüber die Fortstraße befahren. Sie ist weiterhin gesperrt und eine Ausnahmegenehmigung bekomme ich von der Stadt Tegernsee nicht. Wenn ich die Auffahrt nutze, bin ich in der persönlichen Verantwortung. Wenn der Hang komplett abgehen sollte und jemanden verschütten würde, will ich das nicht verantworten“.
Die Hangrutschung ist nach dem ersten Steilstück entlang des Bachs in der Rechtskurve. „Dort wurde zwar kürzlich eine Stützmauer errichtet. Doch oberhalb davon ist der Hang auf eine Breite von einem Meter angerissen und runtergekommen“. Zwar sei die Mure provisorisch weggeräumt worden, doch er könne und wolle da nicht fahren, so Gigl. Er könnte zwar, so lange es nicht schneit, das Personal vielleicht noch über den Westerhofweg hochfahren, nicht aber die Ware, die ihm ausgeht. „Mit einem Anhänger geht über diesen Wanderweg nichts mehr. Jetzt sperren wir zu“.
Sperrung bis ins Frühjahr?
Grobe Sicherungsmaßnahmen seien für Ende der Woche vorgesehen. Dennoch werde aber die Straße nicht freigegeben, weil man sie laut Gigl erst im Frühjahr komplett sanieren könne. Er hoffe nicht, erklärt der betroffene Wirt, dass die Sperrung bis Frühjahr anhält. Für diesen Freitag sei ein Gespräch mit Bürgermeister Johannes Hagn im Rathaus vereinbart. „Wir sind momentan lösungslos und wissen nicht, was wir machen sollen“. Er will es jedenfalls nicht verantworten, über den Winterweg raufzufahren und „woanders geht es praktikabel nicht“.
Bürgermeister Johannes Hagn beschreibt die aktuelle Situation: „Der Hang bewegt sich oberhalb einer Kurve. Und so lange das ist und der Geologe die Forststraße nicht freigibt, so lange muss ich die Forststraße sperren. Jeder, der die Forststraße benutzt, tut dies auf eigene Gefahr. Wir sollten für Thomas Gigl als Wirt die Haftung übernehmen. Das kann ich nicht machen, wenn der Geologe den Abschnitt als zu riskant betrachtet“.
In der Kurve ist eine Stützmauer errichtet worden, als in der Straße kürzlich neue Stromleitungen verlegt wurden. Ob dies die Ursache für die Risse im Hang seien, könne er nicht sagen, so Hagn. „Da dies dort nicht sicher ist, betrete ich es auch nicht“. Wo der Hang rutsche, würden derzeit die Bäume umgelegt, da sonst die ganzen Wurzeln mitgerissen und ganze Bäume umkippen würden. Insgesamt gebe es in dem Hang zwei Abbruchkanten. Das letzte Wort hat der Geologe, der sich die Hangrutschung laut Staudacher am Freitag nochmals ansehen will.
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