Schwere Zeiten bringen nicht nur Leid mit sich. Manchmal bringen sie auch das Beste in den Menschen hervor. Man rückt zusammen, steht Schulter an Schulter. Hilft wo geholfen werden muss.
Eine kleine Geste, die viel bedeutet
Christine Limmer ist Schneiderin. Medizinische Masken sind heiß begehrt und gar nicht so einfach zu bekommen. Selbstgenähte Masken werden immer gefragter. Und schöner sind sie auch. Limmer hatte also eine Idee.
“Die Idee kam daraus, dass im Moment auch in Geschäften und im öffentlichen Raum Masken benötigt werden”, erklärt sie. Ihr Mann nahm daraufhin Kontakt mit Manfred Lueginger, dem Sprecher der Taxi Vereinigung, auf und fragte, ob sie denn Masken für ihre Fahrer brauchen könnten. Lueginger selbst sagt dazu: “Es war sehr überraschend und erfreulich, dass Herr Limmer angerufen hat. Dass seine Frau 20 Masken nähen würde. Wir hatten noch keine und die Situation war sehr angespannt.” Limmer machte sich sofort an die Arbeit, denn sie weiß:
Die Taxifahrer sind systemrelevant und müssen ihre Dienste durchgängig anbieten. Ältere Personen benötigen die Taxis oft für Arzt- und Besorgungsfahrten. Um diesem Personenkreis zu signalisieren, dass sie beruhigt ein Taxi nehmen können, stehen den Taxifahrern jetzt die Masken zur Verfügung.
Für die Übergabe hat man sich am Taxistandplatz in Rottach getroffen. Jeder Mitarbeiter erhielt eine von Hand genähte Maske. Und ein schönes Bild sprang dabei auch noch raus. “Danke, dass jemand an uns Taxifahrer denkt”, freut sich Lueginger, Sprecher der Taxivereinigung.
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Aktuell sind bei der Taxivereinigung elf Unternehmer und 18 Taxifahrer beschäftigt. Kurzarbeit ist auch im Taxiunternehmen ein großes Thema. Lueginger erzählt: “Wir haben bereits einige Kollegen in Kurzarbeit geschickt, vor allem Mehrwagenbesitzer.”
Schwere Zeiten für Taxifahrer
Es kommen einfach nicht genug Aufträge herein. Das ist laut dem Sprecher der Taxivereinigung auch die größte Herausforderung. Ohne Gastro, ohne Hotels und ohne Tourismus gibt es auch keine Fahrgäste. Aktuell seien die einzigen Aufträge für Taxifahrer die eine oder andere Fahrt zum Arzt, zu Dialysen oder zu Bestrahlungstherapien. Die Situation im Taxiunternehmen bleibt also angespannt. Das Geschäft ist stark eingebrochen. Lueginger stellt fest:
Wir haben noch zehn Prozent von unserem Geschäft.
Eine Besserung sollte eher früher als später kommen. Am besten noch in den kommenden zwei Monaten, sonst sieht er schwarz für einige seiner Kollegen. Von einer Besserung wagt er allerdings erst zu reden, wenn die Gastro und Hotellerie wieder läuft. Lueginger bleibt weiter realistisch: “Wir müssen abwarten wie viele Kollegen auf der Strecke liegen bleiben.”
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