Neue Informationen zum versuchten Mord in Ostin. Nachdem ein 27-Jähriger Waldfestbesucher am Sonntagmorgen ausgerastet und auf einen anderen jungen Mann mit einer Metallstange losgegangen ist, haben die Ermittlungen erste Erkenntnisse ergeben.
Unterdessen sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft in Stadelheim und hat sich zu den Umständen der Attacke geäußert.
„Was da passiert ist, tut uns natürlich sehr Leid“, erklärte der Ostiner Waldfest-Organisator Georg Reisberger gestern zu dem Vorfall an dem Bushäuschen.
Der Angriff sei, so Reisberger, außerhalb des Waldfestplatzes geschehen und konnte daher von den Ostiner Verantwortlichen auch nicht beeinflusst werden. Was die angebliche Auseinandersetzung mit dem Sicherheitspersonal angeht, konnte Reisberger auch nur Vermutungen anstellen:
Ich weiß auch noch nicht genau, was da passiert ist. Aber unsere Security ist sehr professionell und verantwortungsvoll. Wenn es da einen Vorfall gab, wird derjenige schon etwas gemacht haben, was man nicht tun sollte.
Näheres zu der Auseinandersetzung, die möglicherweise zu der späteren Attacke geführt hat, weiß auch die ermittelnde Kripo Miesbach derzeit noch nicht. Wie Polizeisprecher Stefan Sonntag erklärt, wisse man lediglich von einer offenbar handgreiflichen Auseinandersetzung mit dem Sicherheitsdienst. Derzeit werden hier unter anderem noch Zeugen gesucht.
Täter nicht übermäßig betrunken
Unterdessen sind die Ermittlungen aber zumindest in anderen Bereichen weiter vorangekommen. So kann mittlerweile wohl zu starker Alkoholkonsum als Ursache für den Angriff ausgeschlossen werden. „Die Beamten haben natürlich einen Bluttest gemacht. Dass muss dann zwar noch bis zum Tatzeitpunkt zurückgerechnet werden, aber man kann jetzt schon sagen, dass der Täter nicht übermäßig betrunken war“, so Sonntag auf Nachfrage.
Mittlerweile ist auch der Termin beim Ermittlungsrichter über die Bühne gegangen. Dort habe sich, so die Aussage der Ermittler, der Tatverdächtige unter anderem zu dem konkreten Vorfall geäußert. Was er genau gesagt hat, darf derzeit noch nicht an die Öffentlichkeit. „Aber offenbar hat es den Richter hinreichend vom Tatverdacht überzeugt, dass er Untersuchungshaft angeordnet hat“, so Polizeisprecher Jürgen Thalmeier heute Vormittag.
Zwei bis drei Monate Ermittlungsarbeit
Zunächst verbleibt der 27-jährige in Stadelheim, ehe man dann schauen müsse wo er schlussendlich untergebracht wird, erklärt Thalmeier weiter. Das Opfer habe dagegen viel Glück gehabt. Den 25-jährigen hat die Metallstange kaum getroffen, weiß Sonntag.
Die Ermittlungen werden nun wohl noch zwei bis drei Monate andauern, bis endgültig geklärt werden kann, was den Waldfestgänger in den frühen Morgenstunden des 11. August dazu geführt hat, eine ihm unbekannte Person so massiv anzugreifen.
Ursprünglicher Artikel vom 11. August mit der Überschrift: “Ostin: Versuchter Mord nach Waldfestbesuch”
Am Sonntagmorgen ist ein 27-jähriger Mann nach einem Waldfestbesuch und einer vorangegangenen Auseinandersetzung mit der dortigen Security ausgerastet. An einem Bushäuschen in Ostin schlug der Tatverdächtige völlig unvermittelt mit einer Metallstange auf einen anderen Waldfestgänger ein.
Der Täter konnte von vorbeikommenden Personen überwältigt und anschließend von der Polizei festgenommen werden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: versuchter Mord.
Eigentlich ist das Tegernseer Tal ein vergleichsweise friedlicher Ort zum Leben. Doch in den letzten zwölf Monaten haben sich die „Ausfälle“ – zumindest gefühlt – deutlich gehäuft. Ein Mord, versuchter Totschlag, Raubzüge und diverse Einbrüche, so die Bilanz, die in jüngster Zeit auch zu einer verstärkten Präsenz von Polizeikräften geführt hat.
Am frühen Sonntagmorgen kam es erneut zu einer Gewalttat. In Ostin lief ein Waldfestbesuch offenbar aus dem Ruder.
Tatort Bushaltestelle
Nach einer Auseinandersetzung mit einem Mitarbeiter der Waldfest-Security verließ der 27-jährige Tatverdächtige, der laut Aussage der Polizei im Landkreis wohnt, in den frühen Morgenstunden zu Fuß das Festgelände am Oedberg und ging in Richtung Ostin. Auf dem Weg dorthin griff er sich eine etwa 1,50 m lange und 9 kg schwere Gerüststange.
Etwa um 05.45 Uhr griff der vermutlich betrunkene Täter dann an einer Bushaltestelle unvermittelt einen anderen Waldfestgänger an, der am Bushäuschen mit einer Bekannten wartete. Das Opfer konnte die Schläge mit der Metallstange weitestgehend abwehren. Aus einem zufällig vorbeikommenden Taxi stiegen daraufhin mehrere Personen aus und halfen dem Opfer, den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.
Der 25-jährige Mann wurde bei dem Angriff nur leicht verletzt und kam mit Schürfwunden und Prellungen davon. Warum der Täter derart ausrastete und den anderen Mann angriff, ist derzeit noch unklar. Nach eigenen Angaben kannten sich die beiden Beteiligten vor der Tat nicht, sondern trafen am Bushäuschen zufällig aufeinander.
Versuchter Mord?
Nach der Vernehmung brachten die Beamten den Tatverdächtigen in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Der 27-Jährige wird dort im Laufe des Montags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Bereits am Sonntagvormittag übernahm die Münchner Staatsanwaltschaft zusammen mit der Kriminalpolizei Miesbach die Ermittlungen.
Wie Polizeipressesprecher Stefan Sonntag heute Abend mitteilte, ermittelt man derzeit wegen versuchten Mordes. Die Beamten bitten daher alle Zeugen, die von dem Vorfall selber oder der Auseinandersetzung mit der Waldfest-Security etwas mitbekommen haben, sich unter der Telefonnummer 08025 / 299299 bei der Kripo Miesbach zu melden. Gesucht werden auch der Taxifahrer und seine Gäste, die dem Opfer zu Hilfe kamen.
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