Die Weihnachtsferien sind zu Ende und die Schüler im Tegernseer Tal dürfen wieder die virtuelle Schulbank drücken – Präsenzunterricht ist aktuell nicht möglich. Anfang Februar vielleicht wieder, heißt es seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. Ob dies wirklich möglich ist, bleibt jedoch abzuwarten.
Nun melden sich zwei Direktoren aus dem Tegernseer Tal zu Wort. Tobias Schreiner von der Realschule Gmund und Werner Oberholzner vom Gymnasium Tegernsee sprechen über ihre Erfahrungen im erneuten Distanzunterricht.
”Schon ziemlich intensiv” in der Realschule
Tobias Schreiner, Schulleiter der Realschule Gmund, zeigt sich überaus zufrieden. “Aus meiner Sicht ist es ziemlich gut gelaufen; wir halten seit Montag Früh um acht Uhr unseren Unterricht nach Stundenplan und freuen uns, dass die Plattformen, auf die wir setzen, weitgehend stabil sind”, erklärt Schreiner.
Für den gesamten Unterricht setzt man, ähnlich wie am Gymnasium Tegernsee, auf MS Teams. Schreiner sagt: “Wir haben dort unsere komplette Schule mit allen Fächern und auch öffentlichen Räumen abgebildet. Damit Schule nicht nur aus Lernen besteht, gibt es auch im Ansatz so etwas wie ein “Schulleben” – heute haben wir zum Beispiel mit Blick auf die zu erwartenden Schneefälle eine “Winter-Challenge” online gestellt, bei der es darum geht, wer die coolste Bobbahn bauen kann.”
Einen großen Vorteil sieht Schreiner in der langjährigen Vorarbeit als “Referenzschule für Medienbildung”, man habe so auf gute Grundlagen aufbauen können. Auch sonst ist in der Realschule einiges passiert. Schreiner betont:
Seit September verfügen alle Lehrkräfte über ein schulisches Gerät, das ist ein Convertible, das sowohl als Notebook wie auch als Tablet mit Stift funktioniert.
Die Schüler und Schülerinnen, die Unterstützung benötigten, sind dabei natürlich nicht leer ausgegangen. In den Herbstferien hat die Schule 50 Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler aus den Mitteln des ‘Digitalpaket Schule’ erhalten. Die wurden, so Schreiner, auch schon alle ausgegeben.
”Guter Distanzunterricht ist natürlich viel mehr als Videokonferenzen”
Doch die “Winter-Challenge” sollte in den ersten Tagen nicht die einzige Herausforderung für Schreiner werden. Er erklärt: “Der Schulmanager, über den Eltern die Kinder krank melden können, ist erstmal ausgefallen.” Das sei jedoch gar nicht so wichtig:
Viel wichtiger als die Technik ist, dass es uns nach meiner Wahrnehmung gut gelungen ist, nahe an den Kindern dran zu bleiben – sei es in der Klassenleiterstunde, die wir am Montag eingeschoben haben, oder dann im regulären Unterricht.
Dabei betont der Schulleiter: “Guter Distanzunterricht ist natürlich viel mehr als Videokonferenzen; es geht auch um klug gestellte Arbeitsaufträge und das Lernen von Selbständigkeit.” Deshalb werden in der Realschule Gmund am Ende der Woche Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte online befragt, damit in den kommenden zwei Wochen noch nachjustiert werden kann. “Am wichtigsten ist es, in Kontakt und im Austausch zu bleiben und immer wieder nachzufragen, wo es hakt”, ist sich Schreiner sicher.
Übergang auch am Gymnasium Tegernsee geglückt
Werner Oberholzner, Direktor des Gymnasiums Tegernsee, kann ebenfalls zufrieden mit dem Übergang in den Distanzunterricht sein. Er betont: “Wir hatten ja eigentlich damit gerechnet, dass früher oder später Distanzunterricht kommt.” Deswegen habe man bereits vor längerer Zeit ein Konzept ausgearbeitet.
Im Vorfeld gab es dafür Fortbildungen für das Lehrpersonal, um reibungsloses Arbeiten mit MS Teams zu gewährleisten. “Auch die Schüler aller Jahrgangsstufen erhielten entsprechende Fortbildungen”, erzählt Oberholzner. Für eine Bilanz sei es jedoch noch zu früh, “aber insgesamt funktioniert es.”
Welche Erfahrungen habt ihr in euren Schulen mit dem Distanzunterricht gemacht? Wir freuen uns über eure Einschätzungen und Infos per Mail an info@tegernseerstimme.de oder über Facebook.
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