Nun hoffen die Landkreis-Grünen auf die Entscheidung des Landratsamtes. Zur Not aber will man mit einer Demonstration „gegensteuern“.
Ein 70 x 20 m großer Speicherteich soll auf dem Bergrücken des Wallbergs entstehen, so wollen es jedenfalls die Betreiber der Wallbergbahn. Im zweiten Anlauf konnte Geschäftsführer Peter Lorenz dann auch den Rottacher Gemeinderat von der Idee überzeugen.
Zukünftig soll der 2000 Kubikmeter fassende Teich die Wasserversorgung für die Rodelbahn sicherstellen, die durch die Beschneiung mit Kunstschnee in den kommenden Wintern länger befahrbar sein soll. Mittlerweile regt sich allerdings massiver Widerstand gegen das Projekt.
So hatte CSU-Gemeinderat Josef Lang bereits Ende letzter Woche angekündigt, sich für ein Bürgerbegehren einsetzen zu wollen. Nun springen auch die Grünen auf das Projekt auf und kündigen Widerstand gegen „dieses dampfende Loch“.
Lebensgefühl Wallberg
„So ein Teich ist einfach nicht schön“, meint Landtagskandidat Gerhard Waas. Zusammen mit seinen Parteikollegen steht er auf der Wiese zwischen Panoramarestaurant und Wallbergkircherl, auf der später der Teich entstehen soll. „Wir stehen gerade also praktisch im Wasser“, meint Bundestagskandidat Karl Bär. Wie so ein Teich direkt unter dem Panoramarestaurant den Tourismus fördern soll, ist Waas schleierhaft. Gerade einmal ein zwei Meter langer Streifen würde den Menschen noch bleiben, um die Aussicht zu genießen.
Auch Bezirkskandidatin Elisabeth Janner hat bei dem Projekt ihre Bedenken. Wallbergverbundene würden künftig wohl nicht mehr den Weg herauf finden. Und schließlich sei der Wallberg ja auch eine Art Lebensgefühl. „Am Ende kommen dann nur noch die Rodler hier hoch“, befürchtet Janner. Waas kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Entscheidung des Rottacher Gemeinderats:
Einige scheinen offenbar zu glauben, dass der Tourismus komplett zusammenbricht, wenn man diesen Teich nicht realisiert. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wir müssen unser eigenes Profil herausbilden und nicht jedem anderen Trend hinterherlaufen.
Für Waas, der in der Gegend auch als Förster gearbeitet hat, sei der Wallberg ein Stück Herzensangelegenheit. „Ich kann das einfach nicht verstehen!“, so der 50-Jährige. Jeder solle einmal selber auf den Wallberg kommen und sich ein Bild von den Ausmaßen machen. Das wäre wichtig, meint Waas.
Nach dem Beschluss des Rottacher Gemeinderats in dessen letzter Sitzung liegen Waas’ Hoffnungen nun auf dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde. Sollte sich diese gegen das Projekt aussprechen, wäre dies die „letzte mögliche Notbremse“. Wenn nicht, müsse man selber Schritte einleiten.
Und neben einem Bürgerbegehren könnte das laut dem Landtagsabgeordneten Christian Magerl auch eine Demonstration sein. „Man müsste mal an einem Wochenende mit Pfählen und Absperrband den Bereich abstecken, an dem der Teich entstehen soll“, so der Vorsitzende des Umweltausschusses. Derzeit sehe er jedenfalls keinen Grund, warum man diese Demonstration auf dem Wallberg nicht genehmigt bekommen würde.
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