Dabei sei die Wirtschaftlichkeitsberechnung zu Beginn nicht so rosig gewesen. „Aber die Stadt Tegernsee hat das Risiko in Kauf genommen“, weiß der Geschäftsführer.
Die Betreiber der Seesauna können eigentlich vollkommen zufrieden sein. Das Rückmeldungen der Besucher sind meistens sehr positiv. „Das Feedback, dass wir von den Gästen bekommen, sind die besten“, weiß der Monte Mare-Geschäftsführer. Und auch die Auslastungszahlen sind besser, als man sich das vor dem Start gedacht hat. 81.000 Besucher kamen alleine im vergangenen Jahr.
Dabei ist der Der Erfolg der Seesauna ist umso erstaunlicher, wo doch nur wenige Kilometer weiter in Schliersee ein ähnliche Anlage steht, die ebenfalls von Monte Mare betrieben wird. „Wir sehen Schliersee nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung“, meint Norbert Kruschwitz, Geschäftsführer des E-Werks und Vertreter der TKV als Eigentümer der Seesauna. So könne man beispielsweise bei Personalengpässen einen kurzfristigen Austausch gewährleisten. Außerdem habe Schliersee auch ein ganz anderes Gästeprofil.
Schnelle Hilfe nach Hochwasser
Kruschwitz betonte bei der heutigen kleinen Feier anlässlich des 5-jährigen Bestehens, dass man mit Monte Mare einen Betreiber gefunden hat, der nicht nur spezialisiert, sondern auch gut ist. Das habe sich insbesondere beim Hochwasser ausgezahlt. „Herr Steuernagel hat gleich Experten aus größeren Anlagen runter geschickt, die uns geholfen haben“, so Kruschwitz.
Das habe unter anderem dabei geholfen, dass die Seesauna trotz der großen Schäden – die Verantwortlichen gehen von 200.000 Euro aus – nur vier Wochen geschlossen bleiben musste. Steuernagel gab dieses Lob zurück und verwies auf die Bedeutung von Kooperationen:
Es ist gut, wenn man wie hier einen starken Besitzer dabei hat. Ich kenne es aus anderen Anlagen: Da werden Bereiche stillgelegt und dann muss erst mal gerichtlich geklärt werden, wer denn für die Kosten aufkommt. Hier hatten wir gleich vom ersten Tag an ein gutes Klima.
Trotzdem ist das Hochwasser natürlich nicht spurlos an der Seesauna vorbeigegangen. Neben kaputten Fliesen und überschwemmtem Technikraum, haben durch die Schließung auch die Jahresbesucherzahlen gelitten. Denn ohne die Katastrophe, hätte man in diesem Jahr wohl die Grenze von 90.000 Besuchern pro Jahr geknackt. „Ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt möglich ist“, so Steuernagel.
Vor fünf Jahren habe ein Gutachter noch 35.000 Besucher geschätzt. Eine Entwicklung die der Stadt Tegernsee zu Pass kommt. Denn so kann man die Verbindlichkeiten laut Kruschwitz in drei bis vier Jahren abbezahlen. Natürlich sei so eine Anlage immer in gewissem Maße defizitär. „Aber im Sinne einer strukturellen Entwicklung hat die Stadt das in Kauf genommen“, weiß Steuernagel.
Keine Erweiterung
Trotz der Kapazitätsgrenzen, die die Betreiber in Tegernsee regelmäßig erreichen, sind Erweiterungen allerdings nicht geplant. Während Steuernagel noch liebäugelt und von „hin und her gerissen sein“ spricht, stellt Kruschwitz klar: „Ich kann sagen, dass es keine Erweiterungen geben wird. Die Parkplatzsituation macht dies derzeit unmöglich.“
Einzig Überlegungen zu einer anderweitigen Nutzung der DLRG-Hütte kann der E-Werk Chef bestätigen. Man brauche noch mehr Lagerraum. „Das ist allerdings alles noch nicht spruchreif“, so Kruschwitz. Und auch wenn sich der Betreiber einen höheren Eintrittspreis wünscht, soll es nach dem Willen der Stadt auch diesen nicht geben. Man sei der Meinung, dass sich bei einer kommunalen Einrichtung jeder den Eintritt leisten können muss, so der TKV-Direktor.
Eine Einstellung, die zumindest Steuernagel sichtlich quält. Natürlich sei man so noch nicht an dem höchstmöglichen Profit angelangt. „Aber 13 Euro für fünf Stunden im Morgentarif, da kriegt man in München nicht mal einen Parkplatz für“, gibt sich der Betreiber ein wenig zerknirscht.
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