Die guten Nachrichten zuerst: „Die impfwilligen und registrierten Landkreisbürger im Alter von 70 bis 80 Jahren dürfen sich freuen, denn das System vergibt bereits Termine für diese Altersgruppe.“ Das hat das Landratsamts Miesbach soeben bekannt gegeben. Der Algorithmus habe bereits die ersten Impflinge unter 80 eingeladen.
Und nun das große Aber: „Das bedeutet leider nicht, dass bereits alle Impfwilligen aus der Gruppe der Über-80-Jährigen ein Impfangebot erhalten hätten. Unverständlicherweise „bevorzugt“ die bayernweite Impfsoftware die restlichen Über-80-Jährigen nicht, bevor Menschen aus der nächsten Altersgruppe eingeladen werden“, heißt es seitens des Landratsamts.
Die registrierten Über-80-Jährigen erscheinen zwar in der Software (ihre Registrierung wurde also nicht vergessen), jedoch sei es mit der unflexiblen Software unmöglich, die restlichen Über-80-Jährigen herauszufiltern und gezielt einzubuchen. „Erst gestern fand eine Videokonferenz mit 36 weiteren Impfzentren statt, die alle vor demselben Problem stehen“, erklärt die Sprecherin weiter. Sie betont:
Es bleibt sehr zu hoffen, dass der Freistaat diesen dringenden Verbesserungswunsch der Impfzentren sehr bald einarbeiten lässt.
Währenddessen ist auch weiterhin ein mobiles Team im Landkreis unterwegs, welches bettlägerige Impfwillige der aktuellen Priorisierungsgruppen zu Hause impft. Die mobilen Teams konnten ihre Arbeit jedoch erst sehr spät im Impfprozess aufnehmen, da die mRNA-Impfstoffe (BioNTech, Moderna) lange keine Freigabe zum Transport hatten. „Die Freigabe für BioNTech gibt es erst seit Anfang März, Moderna darf bis heute nicht transportiert werden. AstraZeneca hätte von Anfang an leichter transportiert werden können, allerdings fehlte hier lange Zeit die Zulassung für Impfwillige über 65 Jahren.“
Enttäuschung beim Impfteam
Zudem sei die Organisation der externen Impftermine mit viel Aufwand verbunden. Die Anfahrts- und Abfahrtszeiten müssen in die Tagestour mit eingerechnet werden, der Zeitplan ist straff und lässt keine Fehler zu. Die Sprecherin des Landratsamts macht in diesem Zusammenhang dem Ärger des gesamten Impfteams über das Verhalten mancher Menschen Luft:
Umso unverständlicher und enttäuschender für das Impfteam ist, dass es tatsächlich Menschen gibt, die das mobile Team anfordern, und dann bei Anreise des Teams munter durch die Wohnung oder den Garten laufen. Die Arbeit des mobilen Teams ist für schwerstkranke, behinderte, bettlägerige Menschen äußerst wertvoll und vielleicht überlebenswichtig und jeder, der sich aus Bequemlichkeit unberechtigt anmeldet, nimmt denen, die das Angebot dringend benötigen, die Möglichkeit auf eine zeitnahe Impfung.
AstraZeneca werde derweil nach wie vor sehr gut von der Landkreisbevölkerung angenommen. „Vereinzelt gibt es nach dem Impfstopp Zurückweisungen, diese werden aber bereits im Vorfeld problemlos aufgeklärt und beeinflussen den Impfablauf nicht.“ Weiterhin werden im Impfzentrum jede Woche alle zugeteilten Dosen verimpft. Die Sprecherin betont: „Es wird kein Impfstoff weggeworfen und es lagert auch nirgends im Landkreis übriger Impfstoff.“
Und so sieht es in Zahlen aus:
- 11.533 geimpfte Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Miesbach –> Impfquote 11,5 Prozent
- davon 6.919 Frauen und 5.411 Männer
- bisher 5.122 über 80 Jahren (bei insgesamt 7.500 Landkreisbürgern über 80)
- Insgesamt sind 21.163 Bürgerinnen und Bürger Stand heute in BayImco registriert und warten auf eine Impfung.
Was ist mit PoC-Schnelltests und PCR-Tests?
Die aktuell wieder steigenden Corona-Zahlen bestätigen aus Sicht des Landratsamt mal wieder, wie wichtig Testungen und Impfungen sind. „Das Testnetzwerk im Landkreis, bestehend aus dem Testzentrum, den niedergelassenen Ärzten und den Apotheken, ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie.“
Das Testzentrum am Zuchtverband in Miesbach bietet auch weiterhin die Möglichkeit, Termine für PCR-Testung und PoC-Schnelltests direkt über die Website zu buchen. Wichtig hierbei: Eine Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich. Termine können maximal drei Tage im Voraus gebucht werden.
Sollten für den Zeitraum von drei Tagen keine Termine mehr angeboten werden, seien diese laut Landratsamt bereits alle vergeben. „Telefonische Nachfragen am Bürgertelefon oder bei Terminland sind dann ohne Erfolg“, so die Sprecherin. PoC-Schnelltests/Bürgertests können auch bei niedergelassenen Ärzten oder Apotheken im Landkreis gemacht werden. Eine Liste von Schnelltestangeboten im Landkreis finden Sie auf der Landkreis-Website unter der Rubrik »Schnelltests«.
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