Heute wird am Holzkirchner Bahnhof gestreikt. Norman Maul, Gewerkschaftssekretär der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), betont: “Ab 06.00 Uhr versammeln sich für die Aktion Beschäftigte am Unternehmenssitz der Transdev, am Bahnhof in Holzkirchen.” Der Grund für die Aktion sei, so Maul, die andauernde Blockadenhaltung der Transdev-Unternehmensgruppe, zu der unter anderem auch die BOB/BRB gehört.
In der dritten Verhandlungsrunde, die Ende März stattfand, habe Transdev deutlich gemacht, dass es ihrer Auffassung nach ein Privileg sei, in Pandemie-Zeiten arbeiten zu dürfen, so EVG-Verhandlungsfüher Pierre Reyer. Das habe viel Geld gekostet, sodass die Forderungen der Bahnbeschäftigten nun auf keinen Fall erfüllt werden könnten.
Tarifverhandlungen führen zu Wut und Unverständnis
“Neben der angebotenen Lohnerhöhung könne man jedoch, in den nächsten zwei Jahren, die Zulagen alle sechs Monate um 50 Cent (bis auf 5,46 Euro am Sonntag) oder 25 Cent (bis auf 6,16 Euro am Feiertag) erhöhen, mehr aber sei an „Zugeständnissen“ nicht drin“, zitiert der EVG die Haltung von Transdev. Auch beim Thema Arbeitszeit gab es keine Einigung. Die konkreten Forderungen der EVG-Tarifkommission finden Sie hier.
“Heute warnen wir den Arbeitgeber zum letzten Mal“, sagt Maul. Auch Reyer macht deutlich: “Mit dem Warnstreik untermauern unsere Kolleginnen und Kollegen die Ernsthaftigkeit ihrer Forderungen. Wir holen jetzt noch nicht die ganz große Keule raus, sondern setzen erst einmal kleine Nadelstiche.” Er erwarte, “dass sich die Arbeitgeber in der nächsten Verhandlungsrunde deutlich auf uns zu bewegen, damit ein Abschluss möglich wird.“ Folgen für den Zugverkehr hat der Protest nicht.
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