Steilhänge halten Arbeiter auf Trab

Aufgrund des extrem trockenen Sommers sind im Bergwald die Borkenkäfer wieder vermehrt aktiv. Daher sind gerade Waldarbeiter der Staatsforsten damit beschäftigt, die Bäume regelmäßig zu kontrollieren.

Gerade am Tegernsee gibt es jedoch ein Problem: Die Bäume sind hier nur schwierig zu entnehmen.

Der Borkenkäfer ist in den Tegernseer Wäldern aktiv / Quelle: Bayerische Staatsforsten
Der Borkenkäfer ist in den Tegernseer Wäldern aktiv / Quelle: Bayerische Staatsforsten

Borkenkäfer sind für den Bestand der Wälder ein echtes Problem. Sind die Bäume durch lange Trockenheit geschwächt, können sie sich nicht mehr durch Verharzung gegen die kleinen Insekten wehren. Diese bohren sich in die Stämme und versetzen ihnen den Todesstoß.

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Intensive Kontrolle

Damit dies nicht passiert, setzen laut Forstbetriebsleiter Stefan Pratsch die Bayerischen Staatsforsten gerade alle Hebel in Bewegung, um die Vermehrung des Borkenkäfers zu verhindern. „Das hat derzeit höchste Priorität“, so Pratsch auf Nachfrage. Schließlich hätten die Erfahrungen aus dem Trockenjahr 2003 gezeigt, dass die Schäden in den Folgejahren massiv angestiegen seien.

„Wir müssen unsere Fichtenbestände laufend intensiv kontrollieren“, erklärt der Experte. Derzeit ist am Tegernsee eine großflächige Verbreitung allerdings noch nicht gegeben. Damit sich der Käfer nicht schnell verbreiten kann, werden die befallenen Bäume umgehend per GPS markiert.

Keine Pflanzenschutzmittel

Im nächsten Schritt werden die gefundenen Bäumen entfernt und ins Sägewerk gebracht. Das sei die schnellste und umweltfreundlichste Methode, meint Pratsch. „Denn durch die rasche Abfuhr des Käferholzes konnten wir den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bislang vermeiden“, so der Forstbetriebsleiter.

Die Waldarbeiter markieren die Bäume per GPS / Quelle: Bayerische Staatsforsten
Die Waldarbeiter markieren die Bäume per GPS / Quelle: Bayerische Staatsforsten

Da natürlich nicht alle Bäume kontrolliert werden können, richten die Waldarbeiter derzeit ihr Augenmerk auf bekannte „Befallsorte“, wie beispielsweise sonnige Waldränder oder Bergkuppen, wo der Wind die Böden besonders trocken hat werden lassen. Hier müsse man alle ein bis zwei Wochen nachsehen, sagt Pratsch.

„Die Kunst liegt darin, den Befall frühzeitig zu erkennen.“ Problematisch werde es nur, wenn man die Bäume nicht ohne Weiteres aus den Wäldern bekommt. Dies sei beispielsweise am Wallberg, dank der vielen Steilhänge, gerade am Tegernsee ein Problem.

Hier müssen die Arbeiter händisch die Rinde abschaben. Das ist natürlich aufwendig. Ist das jedoch einmal geschehen, kann der Käfer auch keinen Schaden mehr anrichten.

Insgesamt sehe die Situation derzeit noch recht gut aus. „Es ist zwar zu früh, um eine endgültige Entwarnung zu geben, aber wie es aussieht, halten wir den Borkenkäfer dieses Jahr im Griff“, so Pratschs Bilanz.

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